Sonntag, 22. März 2009

Rivalen in rot: Ferrari und Maserati - ein Geschichtsbuch von Karl Ludvigsen

In den Fünfzigern und frühen Sechzigern waren Ferrari und Maserati sowohl in der Formel 1 als auch bei den Sportwagenrennen lange Jahre führend. Der anerkannte Fachjournalist Karl Ludvigsen zeigt in diesem Buch die langjährige Rivalität der beiden Firmen auf.

Die deutsche Übersetzung des Titels erscheint etwas reißerisch. Aus dem gefälligen englischen „Red Hot Rivals“ wurden gleich „unerbittliche Motorsportrivalen“. Der Inhalt entbehrt solcher Übertreibungen. Ludvigsen schreibt in seinem bekannt akribischen, etwas nüchternen Stil. Die technischen Details werden genauso betrachtet wie die Rennhistorie und die menschlichen Faktoren. Zusammen mit den hervorragenden Fotos und Schnittzeichnungen fällt es dem Leser leicht, sich in die vergangenen Rennzeiten hineinzuversetzen.

Das Buch ist in abgeschlossene Kapitel unterteilt, so dass man nicht gezwungenermaßen von vorne nach hinten lesen muss, sondern sich durchaus seine Favoriten suchen kann. Dazu zählen für mich: 500 Mondial gegen A6GCS/2000, D50 und 801 F1 gegen 250F oder 250 TR gegen Tipo 61. Sehr spannend ist auch das Kapitel über die Trophäe der zwei Welten, als Ferrari 412 MI und Maserati 420M Eldorado gegen die damaligen Indianapolis-Renner in Monza antraten. Von der frühesten Nachkriegszeit bis zu 3-Liter-Formel 1 1966 spannt sich der Bogen der Rivalität der beiden Marken.

Ludvigsen schildert genau die technischen Voraussetzungen, die zu den jeweiligen Konstruktionen geführt haben, denkt auch an die finanziellen Hintergründe der Firmen in dieser Zeit, dadurch erklären sich manche Irrwege der Konkurrenten aus der Emiglia Romana. Zweifellos war Maserati oft auf der schwächeren Seite, mangelndes Kapital ermöglichte nicht immer ausgereifte Konstruktionen, aber der 250 F oder der Birdcage waren Meilensteine und gehören zu den begehrenswertesten Rennautos aller Zeiten.

Die Übersetzung des Buches ist tadellos, ein Punkt, der ganz wichtig ist, damit man die Lesefreude nicht verliert. Das Bildmaterial ist wie gesagt außerordentlich gut, kein Wunder, wenn man weiß, über welche Schätze die Ludvigsen Library, des Autors eigenes Archiv verfügt. Die Gesamtqualität und der Druck verdienen ebenfalls hohe Anerkennung. Deshalb gehört Ferrari vs. Maserati in jede Rennsportbibliothek.

Erschienen ist das Buch beim Heel-Verlag, 336 Seiten, ca. 500 z.T. farbige Bilder,
230 x 285 mm, gebunden mit Schutzumschlag,
ISBN 978-3-86852-051-4, Preis 49,90 €

Text: Rudi Seidel

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