Sonntag, 9. November 2008

Klaus Steinmetz - Ein Leben für den Motorsport - Lesenswerte Biographie

Klaus Steinmetz, vielen wohl noch als erfolgreicher Opel-Tuner bekannt, hat zusammen mit seinem Sohn Oliver die spannende Geschichte seiner motorsportlichen Karriere dokumentiert. Diese erfreuliche Neuerscheinung aus dem Heel-Verlag weckt das Interesse vieler Gruppen von Autofans, wenn man die verschiedenen Firmen und Teams betrachtet, für die Klaus Steinmetz tätig war.

Nach dem Studium war Porsche die erste Station. Durch die Mitarbeit am Abarth-Carrera-Projekt wurde der italienische Fiat-Tuner auf Steinmetz aufmerksam und verpflichtete ihn. In diesen fünf Jahren war Steinmetz für den Fahrversuch, die Abstimmung der Rennwagen und vieles mehr zuständig. Der Erfolg hielt die beiden durchaus nicht einfachen Charaktere zusammen. 1966 folgte der Ruf als BMW-Rennleiter, um den Formel 2-Einstieg zu koordinieren. Leider konnte man sich in München trotz mancher Erfolge nicht entscheiden, die Rennabteilung unabhängiger arbeiten zu lassen, was letztlich dazu führte, dass Steinmetz mit Opel handelseinig wurde und 1970 seine eigene Firma gründete. Mit Rallye Kadett, Commodore und GT wurden erfolgreiche Sportgeräte entwickelt. Leider machte die Ölkrise 1974 der Firma Steinmetz einen Strich durch die Rechnung, und da Opel auch nicht helfen konnte, ging man in den Konkurs. Klaus Steinmetz blieb dem Rennsport aber weiterhin als Berater, z. B. von Alfa Romeo bei der Marken-WM 1975 und als Funktionär erhalten.

Das Buch lebt sowohl vom reichhaltigen, größtenteils unveröffentlichten Bildmaterial (allein aus der Abarth-Zeit 50 Fotos), als auch von der Schilderung zahlreicher Anekdoten aus Klaus Steinmetz' Tätigkeit. In der Natur der Sache liegt es, dass Vater und Sohn nicht gerade kritisch mit der eigenen Biographie umgehen, aber aus verschiedenen Bemerkungen liest man schon, dass es nicht immer einfach war, mit Klaus Steinmetz auszukommen. Für den Leser lebt die Zeit durch die anschaulichen Darstellungen der Rennen, Rekordfahrten und Entwicklungen wieder auf.

Für den Modellautosammler sind insbesondere die vielen Fotos aus der Opel-Zeit interessant. Vielleicht sollten die Minichamps-Entwickler genaues Augenmerk auf die Bilder von SPA 1970 legen. Die Beklebung der 4 von Steinmetz eingesetzten Commodore war unterschiedlich, der SEV-Marchal-Aufkleber über dem hinteren Radlauf fehlte bei der Nr. 10, die im Minichamps-Katalog als Handmuster mit diesem Sticker abgebildet ist. . .

Abgeschlossen wird das rundum gelungene Buch mit Recherchen über noch existierende Steinmetz-Autos und Tabellen der Rennteilnahmen und der Fahrzeugdaten. Zu Loben ist auch die Druckqualität und die Wiedergabe der älteren Farbaufnahmen.

Daten:
Klaus Steinmetz - ein Leben für den Rennsport von Klaus und Oliver Steinmetz, Heel Verlag, Königswinter, 2008, ISBN 978-3-89880-829-3, Preis: 35 Euro

Besprechung: Rudi Seidel

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