Montag, 3. November 2008

Italienischer Maßanzug für vier: Lamborghini Estoque

Das Modell, was auf dem Lamborghini-Stand in Paris steht, will auf den ersten Blick nicht in das Portfolio des Sportwagen-Herstellers passen: Ein viertüriger Sportwagen war bisher unvorstellbar in Sant'Agata Bolognese, schließlich verbindet man mit Lamborghini scharf gezeichnete und zweitürige Sportwagen.

Mit dem Estoque betritt Lamborghini also Neuland und stellt erstmals eine 4-türige Sportlimousine vor und macht die Emotion Lamborghini damit etwas alltagstauglicher, was allerdings nicht bedeutet, dass die Grundsätze von Lamborghini in diesem Showcar nicht mehr zu erkennen sind. Der Estoque ist scharf gezeichnet und erinnert in vielen Designelementen an den Reventón. Die Front wartet mit aggressiven Lufteinlässen und flachen Scheinwerfern (mit dem Y-förmigen Tagfahrlicht) auf, womit das Überholprestige auf deutschen Autobahnen sehr hoch sein sollte. Auf 5,15 Metern Länge streckt sich der Estoque, die typische Lamborghini Designsprache setzt sich auch in der Seitenansicht fort. Die hohe Fensterlinie, die großen Felgen und die kräftige, ansteigende Schulterlinie sorgen für einen sehr sportlichen Auftritt.
Das Heck mit einem mittigen Doppelendrohr, einem Diffusor und die flachen Rückleuchten mit LED-Technik sorgen für einen gelungenen Abschluss der Supersport-Limousine, wie Lamborghini den Estoque selbst betitelt.

Den sportlichen Anspruch möchte Lamborghini auch bei 4 Türen nicht aufgeben und so sorgt ein 10-Zylinder Front-Mittelmotor mit 560 PS in Verbindung mit Allradantrieb für den Vortrieb. Lamborghini betont aber nicht nur die Sportlichkeit des neuen Modells, neben der sportlichen Seite kann der Estoque auch ein „entspannender Gran Turismo“ sein.
Auch der Innenraum braucht sich nicht zu verstecken. Dank der riesigen Abmessungen ist für die vier Passagiere genügend Platz in dem hauptsächlich mit Leder ausgeschlagenen Innenraum und die vier Einzelsitze sollen ausreichenden Komfort auch auf Langstrecken garantieren. Ein großes LCD-Display versorgt den Fahrer mit Informationen über das Fahrzeug, wobei der Fahrer selber die Darstellungsform der Informationen auswählen kann.

Zu der Serienfertigung dieser Studie äußert sich Lamborghini nicht klar, technisch wäre ein solches Auto laut Lamborghini durchaus in Serie zu bauen, als Motorisierungen wäre der im Showcar verwendete V10, ein V8 (evtl. mit Hybrid) und auch ein leistungsstarker TDI aus dem Mutterkonzern Audi denkbar.

Der Estoque würde auf jeden Fall viele Leute ansprechen, die mit den bisherigen Sportwagen der Marke aufgrund der eingeschränkten Alltagstauglichkeit nichts anfangen konnten und mehr Platz benötigen. Dass das Konzept von Lamborghini erfolgsversprechend ist, sieht man auch daran, dass momentan zwei ähnliche Fahrzeuge bei Aston Martin (Rapide) und Porsche (Panamera) in der Entwicklung sind.

Text: Oliver Meyer
Fotos: Lamborghini

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