
Dienstag, 8. Juli 2008
Die Linie der Vernunft - Der neue BMW 7er
Als BMW 2001 den BMW 7er der Generation E65 der Weltöffentlichkeit vorstellte, war das Entsetzen groß. Der von Chris Bangle entworfene 7er erntete viel Kritik für sein Design, vorallendingen am aufgesetzten Kofferraumdeckel schieden sich die Geschmacks-Geister. Auch das Bediensystem iDrive, das die vielen Knöpfe im Cockpit ersetzen sollte, wurde als zu kompliziert abgetan.
Doch geschadet hat all dies dem 7er nicht - die Verkaufszahlen der Baureihe wurden die Besten in der gesamten 7er Geschichte und jeder Premium Hersteller stellte ein iDrive-ähnliches Bedienkonzept vor.
Mit dem komplett neuen BMW 7er (intern als F01 bezeichnet) stellt BMW nun ein schlichter auftretendes Automobil auf die Räder, Design-Experimente wie beim Vorgänger sind nun Vergangenheit.
Als erstes fallen die großen BMW-Nieren an der steil-stehenden Front auf, die dem 7er einen selbstbewussten Auftritt garantiert.
Die Seitenlinie ist elegant gezeichnet und eine Linie, in die auch die Türgriffe integriert sind, läuft über die gesamte Seite und streckt den 7er optisch, wobei sie gleichzeitig auch Eleganz vermittelt.
Am Heck fällt als Erstes auf, dass der aufgesetzte Kofferraumdeckel verschwunden ist, dieser fügt sich jetzt nahtlos ein. Eine breite Chromleiste zwischen den beiden großen Heckleuchten vermittelt wieder Eleganz, genauso wie die in die Heckschürze integrierten Endrohre. Das Heck erinnert etwas an den aktuellen Lexus LS, wirkt aber sehr passend und fügt sich gut in das Gesamtbild ein.
Im Innenraum haben sich die Designer wieder auf eine alte BMW-Tugend besonnen: ein fahrerorientiertes Cockpit.
Das iDrive befindet sich weiterhin neben dem Tacho im Blickfeld des Fahrers, und soll mit einer überarbeiteten Oberfläche weiterhin für eine problemlose Bedienung sorgen.
Die Cockpit-Gestaltung erinnert an den BMW X5 und X6 und wirkt sehr edel und einladend.
Im Gegensatz zum Vorgänger findet der Fahrer auch wieder einen Automatik-Wahlhebel in der Mittelkonsole, die auch einen neu designten iDrive-Controller bereithält.
Technisch hat sich auch einiges getan: Die Motorenpalette wurde vollständig erneuert, zu Marktbeginn stehen drei Motorvarianten zur Wahl: Der 750i mit einem V8 Twin-Turbo und 407 PS, mit dem der BMW 7er dann in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt.
Der 740i ist mit einem Reihensechszylinder mit Twin-Turbo ausgestattet, der 326 PS leistet und damit genau in der Mitte liegt zwischen der Top-Motorisierung und dem einzigen Diesel in der Motorenpalette, dem 730d mit Turbo und 245 PS.
Ein 6-Gang Automatikgetriebe mit schnelleren Schaltvorgängen als beim Vorgänger ist bei allen Motorvarianten serienmäßig. Ebenso serienmäßig ist die neue "Dynamic Damping Control", die mit "Fahrdynamik Control" verschiedene Kennlinien des Fahrwerks, des Getriebes und der Lenkung ermöglicht. Der Fahrer kann zwischen "Comfort", "Normal" und "Sport" wählen und verändert so das Ansprechverhalten des Autos.
Auch die in der Oberklasse üblichen Optionen fehlen beim 7er nicht: So kann man zusätzlich eine aktive Geschwindigkeitsregelung, ein Head-Up Display, Spurverlass und -wechsel Warnung, Fernlichtassistent (automatisches Abschalten) und BMW Night Vision (jetzt auch mit Personenerkennung) bestellen.
Als besonderes Feature hat der 7er nun auch eine Speed-Limit Anzeige, die mittels einer Kamera Schilder erkennt und auswertet und so das aktuell geltende Geschwindigkeitslimit anzeigt.
Ab dem 15. November steht der neue BMW 7er bei den Händlern.
Text: Oliver Meyer
Fotos: BMW und UnitedPictures