Sonntag, 6. August 2017

Regen und Sonne im Schloßpark - die Schloss Dyck Classic Days 2017

In seinem zwölften Jahr hatte das Klassiker- und Motorfestival am Schloss Dyck bei Jüchen erstmals richtig mit dem Wetter zu kämpfen. Kräftige Schauer hatte es in den Vorjahren gelegentlich schon gegeben, doch 2017 zeigte sich der Samstag zunächst verregnet und grau. Doch die Stimmung im Schloßpark und rund um die kleine "Rennstrecke" trübte das nasse Wetter kein bisschen - im Gegenteil. Bei einigen Piloten auf dem Rundkurs kam der EIndruck auf, dass die feuchte Stecke ihnen besondere Freude bereitete. So ließen die Briten vom "Benjafield's Racing Club" ihre Bentleys in der scharfen Kurve vor dem Start Runde um Runde auf dem nassen Asphalt querstehen und auch den Fahrern der Monoposto-Renner war die Freude am spektakulären Fahrstil unter diesen Bedingungen anzusehen. Mit einem bis ins kleinste Detail perfekten Nachbau des legendären Ferrari 156 "Sharknose" fand sich unter diesen Fahrzeugen ein echter Superstar.

Eine Sonderausstellung widmete sich den Fahrzeugen von Iso, auch die entsprechenden Bizzarrini-Rennboliden waren zu sehen. Von der originalen Isetta über diverse Grifo, den viertürigen Fidia bis hin zum Einzelstück Varedo wurde die wechselhafte Geschichte des Hauses eindrucksvoll repräsentiert. Eine weitere Sonderschau stand unter dem Motto "70 Jahre Ferrari". Ältestes Exponat war hier ein 195 Inter von 1950 mit Ghia-Karosserie. Wie so oft waren die 70er und 80er Jahre etwas überrepräsentiert, aber der wunderbare 250 GT Lusso in braunem Metalliclack ließ mich das schnell vergessen.

Immer mehr Hersteller zeigen Präsenz bei den Classic Days. Neu war ein großzügiger Auftritt von Volvo mit vielen schönen Klassikern aus Schweden (und exzellenten Zimtschnecken), erstmals dabei war auch DS Automobiles, die beim autoverrückten Publikum die Reaktionen auf den kommenden DS 7 Crossback testen wollten. Etwas erfolgreicher schienen da die Kollegen von Renault gewesen zu sein, deren neue Alpine als Serienfahrzeug viele anerkennende Blicke auf sich zog. Bei Audi hingegen gab es keine Neuwagen zu sehen, stattdessen hatte man aus dem Klassiker-Fundus den Audi Alpensiegerwagen, einen Wanderer Stromlinie und natürlich den Auto Union Typ C mit seinem gewaltigen 16-Zylinder-Triebwerk mitgebracht. Die Wagen wurden auch auf dem Rundkurs präsentiert, der Typ C wurde von Le-Mans- und DTM-Sieger Frank Biela gekonnt pilotiert.

Der einmaligen Atmosphäre der Classic Days konnte der Regen also keinen Abbruch tun - und letztendlich verzog sich der Regen dann auch wieder. Der Besucherstrom war auch trotz Regens am Samstag gewaltig - am Sonntag war es dann bei strahlendem Wetter oft schon brechend voll (als Tipp: am Freitag gibt es zwar keine Action auf der Strecke, aber davon abgesehen ist es nicht so voll und es hat auch seinen Reiz die Teilnehmer bei ihrer Ankunft zu erleben). Highlights gab es, außer den erwähnten, noch reichlich zu sehen - ob es das gewaltige "Biest von Turin" war, der Fiat-Weltrekordwagen mit seinem fast 30 Liter großen Vierzylindermotor, oder die Rallyeboliden eines gewissen Herrn Röhrl, der einige der Wagen auch selbst über den Rundkurs steuerte. Schön war's - ich freue mich schon auf 2018!

Text & Fotos: Georg Hämel

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