Montag, 3. August 2015

Seit zehn Jahren automobile Klassik im Schlosspark - die Schloss Dyck Classic Days 2015

Man kann den klugen Köpfen nur gratulieren, die vor zehn Jahren die großartige Idee hatten, im Schlosspark von Schloss Dyck ein Oldtimertreffen zu veranstalten. Die Kombination der herrlichen Parkanlagen mit automobilen Klassikern passte von Anfang an ideal - und dann hatte man auch noch die glorreiche Idee, auf den Landstraßen einen kleinen Rundkurs einzurichten, um die Klassiker auch fahrend zu präsentieren. Kein Wunder also, dass, was in relativ überschaubarem Rahmen begann, sich zu einer der wichtigsten und erfolgreichsten Veranstaltungen für klassische Automobile nicht nur in Deutschland entwickelt hat. Natürlich war somit auch die zehnte Auflage der "Classic Days" auf Schloss Dyck ein voller Erfolg.

Bei sonnigem Wetter strömten tausende Besucher auf das Veranstaltungsgelände und bekamen einmal mehr eine beeindruckende Fahrzeugvielfalt zu sehen, die ihresgleichen sucht. Einige der Fahrzeuge waren schon vor zehn Jahren im Dycker Schlosspark zu sehen und sind quasi eine feste Institution geworden, wie z.B. der "Benjafield's Racing Club", der auch in diesem Jahr mit mehr als zwanzig historischen Bentley aus Großbritannien anreiste - meist fahren die Teilnehmer die komplette Strecke in ihren grünen Riesen. Aus den historischen Sammlungen der Marken Alfa Romeo und Lancia waren einige schöne Fahrzeuge zu sehen, besonders ausgefallen war natürlich Raymond Loewys "Loraymo" Lancia, dessen obskure Formgebung die Blicke auf sich zog. Einen besonderen Akzent legte man in diesem Jahr auf klassische und historische Beispiele für Elektromobilität, den großen Menschentrauben vor diesen Exponaten nach zu urteilen ein interessantes Thema.

Auf der Orangerie-Halbinsel gibt es immer außergewöhnliche Exponate zu bestimmten Themen zu sehen. In diesem Jahr präsentierte dort der Bristol-Owners-Club einen umfangreichen Querschnitt der großen Geschichte dieser exzentrischen Marke, die ja in diesem Jahr noch ihre Wiederauferstehung feiern soll. Fünf Facel Vega zeigten hingegen die Historie der französischen Edelmarke - quasi eine Art Gegenstück zu Bristol, denn auch dort wurden individuelle Karossen mit amerikanischen Motoren kombiniert. Der "Concours d'Elegance" fiel in diesem Jahr überschaubar aus, denn die Autostadt Wolfsburg hatte dort einen großen Pavillon aufgebaut, in dem man einen Bugatti Royale, einen Rolls-Royce Silver Ghost und einen sonderkarossierten Bentley betrachten konnte - wenn man genügend Zeit mitbrachte. Nur eine bestimmte Anzahl Besucher durfte aus Sicherheitsgründen eintreten - um dort auf zu engem und für Fotos völlig ungeeignetem Raum diese besonderen Klassiker zu sehen. Vermutlich ist so etwas bei diesen Raritäten aus Versicherungsgründen notwendig, aber im ansonsten völlig offenen Umfeld der "Gartenparty" rund um Schloss Dyck war das sowohl optisch als auch vom Erlebnis her ein überflüssiger Fremdkörper. Sicher, man braucht die Unterstützung der Autoindustrie für solche Veranstaltungen, aber wenn darunter der Charakter leidet, dann sollte man vielleicht doch noch einmal darüber nachdenken.

Aber genug der Mäkelei, denn die "Classic Days" waren auch in diesem Jahr ein fantastisches Event mit wunderbaren Fahrzeugen, entspannten Besitzern und hunderten netten und engagierten freiwilligen Helfern. Vielen Dank an alle, die mit der Organisation betraut sind, für zehn Jahre dieser großartigen Veranstaltung - und auf die nächsten zehn Jahre!

Text und Fotos: Georg Hämel

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