Dienstag, 12. November 2013

Zwei interessante Bücher bei Heel: Alfa Romeo Giulia und Alpine A 110

Alfa Romeo Giulia von Lorenzo Ardizio

Wieder einmal gebührt dem Heel Verlag der Verdienst, ein hoch interessantes fremdsprachliches Buch in die deutsche Sprache zu übertragen. Lorenzo Ardizio legt mit diesem Buch eine komplette Biographie dieses erfolgreichen Modells aus Mailand vor. Einer kurzen Vorgeschichte folgen die ersten Prototypenfotos und alle Details der Entwicklung: Design, Windkanalversuche, Crashtests. Die Technik und die Produktion werden mit hochinteressanten Bildern dokumentiert, dann folgt eine Beschreibung aller Versionen von der ersten Giulia TI bis hin zur Nuova Super Diesel, mit 50 PS nicht gerade das, was man von einer Giulia erwartet. Sonderversionen kommen nicht zu kurz: die Giardinetta von Colli, der dem Vorkriegs-1750 nachempfundene Gran Sport Quattroruote, die Spezialentwicklungen für die Polizei, aber auch die sportliche Karriere ist dokumentiert. Die abgeleiteten Coupés und Spider werden nur auf vier Seiten angerissen, sind aber auch nicht Thema dieses Buches. Bebilderte Tipps für die Inspektion beim Kauf und technische Daten aller Modelle inklusive Produktionszahlen sowie eine Aufstellung der Fahrgestellnummern vervollständigen das Werk. Leider fehlen Farbangaben für Karosserie und Innenausstattung.

Das Bildmaterial ist gut gewählt, der Text ist fehlerfrei übersetzt, aber vom Stil her manchmal etwas zu sehr am italienisch geprägten Wortlaut. Das Layout und die Wiedergabe der Fotos und Grafiken sind sehr gut. Für Besitzer oder Fans der sicherlich besten Sportlimousine der frühen 60er Jahre ist dieses Buch eine lohnende Investition.

„Alfa Romeo Giulia“ von Lorenzo Ardizio ist im Heel Verlag erschienen, hat 128 Seiten, ca. 280 Abbildungen, ISBN 978-3-86852-695-0 und kostet 24,99 Euro.

Alpine A110 von Enguerrand Lecesne

Um eines klarzustellen: Dieses Werk ist keine Dokumentation über die Entwicklung oder die Technik der französischen Rallyeflunder, sondern ein Buch über die Renneinsätze des Werksteams und der französischen Privatiers, die auf die A 110 setzten. Im ersten Kapitel werden die Einsätze von den frühen 60er Jahren bis zum letzten Aufbäumen vor allem bei Bergrennen weit in den 80ern beschrieben. Die Fotoauswahl ist begeisternd, mir gefallen vor allem die Fotos vom Umfeld oder von weniger bekannten Wettbewerben. Im zweiten Kapitel wird jedem Werksfahrer eine kleine Biographie gewidmet, während es in den nächsten Abschnitten um die Privatfahrer der 60er und 70er Jahre geht. Das Bildmaterial ist hochinteressant, und die verschiedenen Varianten und Dekorationen der Berlinette können den Rallyefan begeistern. Die Kurzbiographien in diesen Kapiteln handeln allerdings meist von bei uns völlig unbekannten Fahrern. Ein ausführlicher Tabellenteil dokumentiert die Erfolge der Alpine Berlinette von 1960 bis 1980 vor allem in Frankreich.

Einerseits ist es lobenswert, dass Heel auch hier ein fremdsprachliches Buch auf hohem Niveau ins deutsche übertragen hat, andererseits hätten wir uns schon auch eine Würdigung deutscher Privatfahrer gewünscht, die mit der Alpine z. B. bei Bergrennen oder Rallyes durchaus Erfolge erzielen konnten. Eine Überarbeitung und Ergänzung hätte aus diesem Werk noch mehr gemacht. Dennoch ist dieser Band vor allem für Rallyefans eine Pflichtlektüre!

„Alpine A 110“ von Enguerrand Lecesne ist beim Heel Verlag erschienen, hat 192 Seiten, ca. 220 Abbildungen, ISBN 978-3-86852-696-7 und kostet 29,95 Euro

Rezensionen: Rudi Seidel

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