Sonntag, 16. Juni 2013

"Der Rolf - Rennfahrer für alle Fälle" - Ausgezeichnete Biografie von Michael Berndt, Erich Kahnt und Ferdi Kräling bei Petrolpics

Rolf Stommelen zählt sicherlich zu den größten deutschen Rennfahrern der Nachkriegszeit. Auch wenn ihm in der Formel 1 die ganz großen Erfolge versagt blieben, war er vor allem im Sportwagen Weltklasse und blieb immer ein feiner Mensch ohne Starallüren. Die vorliegende Biografie, die zu seinem 30. Todestag bei Petrolpics erschienen ist, trägt der langen, leider abrupt beendeten Karriere des „Kölsche Jong“ Stommelen Rechnung.

Zum Rennfahren kam Rolf Stommelen eigentlich per Zufall. Sein Vater schenkte ihm zur erfolgreich bestandenen Ausbildung einen Porsche Super 90, den er 1964 durch einen nagelneuen 904 GTS ersetzte, mit dessen Hilfe er vor allem den Mädels imponieren wollte. Aber über erste Vesuche bei Bergrennen und bald einsetzende Erfolge führte der Weg innerhalb von zwei Jahren zum Profitum und zum Vertrag als Werksfahrer bei Porsche. Neben einigen Bergrennen gelangen ihm Siege bei der Targa Florio 1967 und bei den 24h von Daytona 1968, auch die ersten Gehversuche mit dem 917 gingen auf sein Konto. Dennoch führte ihn der Weg ab 1970 zu Autodelta, dem Werksteam von Alfa Romeo. Für die Mailänder fuhr er bis 1974, nach eigener Aussage war das Team nicht schnell, aber lustig. Später waren die verschiedenen Porsche 935 und 936 sein Arbeitsplatz, 1977 wurde er mit dem Team von Georg Loos Deutscher Rennsportmeister und 1980 gelang ihm ein Sieg bei den 1000 km vom Nürburgring mit einem alten 908 des Joest-Teams. Rennen war für ihn Broterwerb und Leidenschaft, deshalb traf man Rolf bei den verschiedensten Rennserien in Europa und Amerika. In Riverside1983 traf ihn dann leider das Rennfahrerschicksal, als bei dem Porsche 935 Moby Dick des Teams von John Fitzpatrick der Flügel wegbrach. Er hatte keine Chance.

Aber nicht nur dieser Teil der Karriere Rolf Stommelens wird in der nun vorliegenden Biografie behandelt. Auch seine lange, wenn auch eher dezente Karriere im Monoposto sowie seine oft erfolgreichen Ausflüge in den Tourenwagensport sind ausgezeichnet dokumentiert. Das Buch lest sich gut, abgesehen von ein paar kleinen Fehlern und Unsauberkeiten kann man mit der Textqualität zufrieden sein, das Bildmaterial ist hervorragend ausgewählt und wiedergegeben. Schön, dass man viele Zeitgenossen befragt hat, dass viele unbekannte und auch private Fotos zur Verfügung standen und dass der Verlag offensichtlich nicht mit dem Sparstift gearbeitet hat. Ein Tabellenteil mit den Rennen, die Rolf Stommelen bestritten hat, ergänzt dieses wirklich tolle Buch. Für Fans dieser interessanten Zeit geben wir für dieses Werk eine absolute Empfehlung.

„Der Rolf - Rennfahrer für alle Fälle“ ist im Verlag Petrolpics erschienen, 304 Seiten, über 400 Bilder, ISBN 978-3-940306-24-1, 49,00 Euro

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