Sonntag, 9. Dezember 2007

60 Jahre Ferrari - Wahrhaft lussoriös - Ferrari 250 GT Lusso von Hot Wheels Elite, 1:18

Das Jahr 1962 stellte den Höhepunkt in der Entwicklung der legendären 250er Familie des Ferrari-Programmes dar. Im Rennsport debütierte der großartige 250 GTO, der Ferrari ein weiteres Mal die Markenweltmeisterschaft der Sportwagen sichern sollte und für die komfortverwöhnte und zahlungskräftige Klientel der exklusiven Straßenfahrzeuge stellte man die letzte Variante des 250 GT vor, die Berlinetta Lusso.

Technisch basierte die Berlinetta Lusso auf dem 250 GT SWB, allerdings war der Motor einige Zentimeter nach vorne gewandert, um mehr Platz im Innenraum schaffen zu können. Die hochelegante, schlichte aber dennoch filigrane Karosserie wurde - natürlich - von Pininfarina entworfen und stieß bei Battista Pininfarina auf so große Begeisterung, dass er selber einen 250 GT Lusso für seinen Privatgebrauch erwarb. Innen gab es mehr Platz und die umfangreiche Lederausstattung verdeutlichte den hohen Komfortanspruch, den man in Maranello an diese Neuheit gestellt hatte.

Als 1:18-Modell gab es den 250 GT Lusso schon seit einiger Zeit im Mattel Hot Wheels-Standardprogramm. Kein schlechtes Modell, aber insbesondere die vollverchromten Plastikspeichenräder und die wenig luxuriöse Materialanmutung im Innenraum sorgten nicht für die allergrößte Begeisterung. Um so gespannter durfte man nun auf die Elite-Version des Lusso sein. Würde sie den Luxusanspruch des Vorbildes einlösen können? Man darf sagen, sie kann - aber mit Einschränkungen.

Das Modell ist in klassischem Rot und in einem satten Dunkelblau erhältlich (nicht metallic!), ich habe mich für das elegante Blau entschieden, das die schlichte Linie und den edlen Look des Lusso sehr gelungen unterstreicht. Der Innenraum ist bei beiden Modellen in Beige gehalten, durchaus vorbildgerecht.

Auf den ersten Blick fallen die sehr gelungenen fotogeätzten Speichenfelgen auf. In diesem Bereich liefert Mattel derzeit wirklich sehr gute Arbeit. Der eine oder andere Sammler wird zwar Drahtspeichenräder fordern, aber in dieser Preisklasse wäre der Aufwand für solche Felgen sicher nicht vertretbar, die aufwändigen Felgen der Elite-Modelle sind da aus meiner Sicht mehr als nur ausreichend. Die Berlinetta sitzt satt und realistisch auf der (Modell-)Straße, auch das gefällt. Schön, dass Mattel in diesem Punkt schafft, woran Norev bei zahlreichen Klassikern scheitert.

Zahlreiche Fotoätzteile verschönern den Lusso von außen, in der Motorhaube ist ein filigranes Gitter eingebaut, das von kundig verarbeiteter Chromfolie umrahmt wird. Die Fontscheinwerfer tragen zwar immer noch deutlich sichtbare Befestigungspunkte, aber immerhin hat man die Zusatzscheinwerfer gelb eingefärbt - genau so sind sie an vielen Berlinettas zu finden. Der Kühlergrill wird nun ebenfalls von einem fotogeätzen Rahmen betont, was ausgeprochen gut gefällt. Am Heck gibt es kundig eingefärbte Heckleuchten und deutlich realistischere Auspuffrohre.

Kommen wir zum Interieur. Zunächst fallen die neuen, fotogeätzten Scheibenrahmen der Seitenscheiben auf, die hier - anders als beim Elite-250 GTO - ausgesprochen gut und exakt passen. Der Innenraum ist komplett lackiert worden, was den Materialeindruck spürbar verbessert. Sehr schön sind die verarbeiteten Teppiche, die den Eindruck edler italienischer Auslegeware perfekt imitieren. Zusätzliche Detaildrucke runden das gelungene Bild ab, nur das Lenkrad könnte Mattel sicher noch eine Spur filigraner und detailierter umsetzen. Unschön sind auch die recht klobigen Türscharniere, die aber wenigstens dank schwarzer Lackierung nicht allzu deutlich ins Auge stechen.

Werfen wir einen Blick unter die Motorhaube, wo wir einen umfangreich lackierten und bedruckten Zwölfzylinder finden. Meiner Meinung nach haben die Mattel-Entwickler hier ein bisschen zu viel des Guten getan, der Motorraum wirkt fast schon etwas zu bunt, aber andererseits werden auf diese Weise die zahlreichen schönen Details betont, die sich hier finden lassen. Schlecht ist das Motorabteil sicher nicht, ein bisschen mehr Zurückhaltung hätte aber vielleicht nicht schaden können. Großartig ist jedenfalls die fotogeätzte Vergitterung der Luftsammler auf den Vergasern. Ein schönes Detail.

Wirklich perfekt ist der Lusso also leider nicht, aber ein sehr, sehr schönes Modell ist es dennoch geworden. Tiefgreifende Überarbeitungen lassen den edlen Eindruck des Originales erlebbar werden und besonders die zahlreichen Fotoätzteile wissen zu gefallen. Auch beachtenswert ist die rundum großartige Verarbeitung - da gab es in der Vergangenheit ja schon mal Probleme, die aber inzwischen abgestellt zu sein scheinen. In dieser Qualität würde ich gerne noch weitere Klassiker in der Elite-Serie sehen, ich bin schon gespannt, was 2008 zu bieten haben wird!

Text und Fotos: Georg Hämel

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