Sonntag, 7. Februar 2010

Spielwarenmesse 2010 - Kyosho

Bei Kyosho stehen nach dem relativ ruhigen Jahr 2009 für 2010 zahlreiche echte Neuentwicklungen an. Star der Kyosho-News dürfte wohl die Renault Alpine A110 sein, den die Japaner in zwei Rallyevarianten auf den Markt bringen wollen. Endlich erscheint also ein hochdetailiertes Modell des Rallye-Klassikers, das Messemuster konnte mit feinen Scharnieren und sauberer Detailierung bereits gefallen. Zwei Versionen aus der Rallye Monte Carlo 1971 sollen zunächst kommen, es ist aber davon auszugehen, dass weitere Varianten folgen werden.

Eine weitere Formneuheit kommt mit dem Morgan 4/4, der sich deutlich vom bereits vor einigen Jahren erschienenen Morgan-Modell aus dem Hause Kyosho unterscheidet. Das rot/silberne Muster hat zwar mit der Farbgebung der Serienmodelle nichts zu tun, zeigt aber bereits die sehr detailierte Ausführung des knorrigen Briten. Als zweite Variante wird kyosho auch den Morgan Plus 4 Super Sport nachbilden, ebenfalls schon als frühes Muster auf dem Stand zu entdecken. Endlich neue Morgan-Modelle in 1:18, da wird eine Lücke gefüllt, die viel zu lange klaffte! Ich würde mich auch noch über einen Morgan Aeromax freuen, liebe Kyosho-Entwickler...

Von der Insel stammt auch das Vorbild für den Morris Mini Minor, der in drei Farben (Hellblau, Weiß und Rot) demnächst lieferbar sein wird. Auch wenn Kyoshos Mini-Basismodell inzwischen nicht mehr das allerjüngste ist, es ist immer noch ein schönes Modell. Schade nur, dass man diese Varianten nicht schon im letzten Jahr zum großen Mini-Jubiläum fertig hatte. Der Mini ist auch noch als Polizeiauto zu erwarten. Auf den britischen Inseln bleiben wir auch mit den Austin Healey 3000 als Rennversion aus Le Mans und als Rallyevariante. Beide Modelle mussten vorbildgerecht modifiziert werden und die Messemuster wirkten serienreif - und sehr gelungen! Merkwürdig, dass sich Kyosho mit diesen Versionen so lange Zeit gelassen hat.

Die vier Ringe mit dem "Vorsprung durch Technik" werden in diesem Jahr auch wieder reichlich mit Kyosho-Modellen gewürdigt. Der Audi R8 5.2 FSi Quattro (die V10-Variante des R8) ist ja schon längst als Audi-Händlermodell erhältlich, in Schwarz und Silber wird die bislang stärkste Variante von Audis Erfolgssportwagen in den Fachhandel kommen. Zudem wird im Laufe des Jahres auch der Audi R8 Spyder folgen, dieser soll in Hellblaumetallic und Silber die Audi-Sammlungen bereichern. Ein Messemuster gab es leider noch nicht, aber die zu erwartende Qualität ist ja bekannt. Ebenfalls nur im neuen Katalog zu finden ist der Audi Q5. Das "kleine" Audi-SUV soll in Silber und in Weiß erscheinen.

Italienische Sportwagentradition würdigt Kyosho in diesem Jahr mit der brachialen Rennversion des Lamborghini Urraco. Lamborghinis Testfahrer Bob Wallace baute das rasante Gerät, das allerdings nie in einem echten Rennen zum Einsatz kommen sollte. Das Kyosho-Modell trägt alle Modifikationen des Vorbildes, allerdings vermisse ich den großen Heckflügel, den Wallace auf das Vorbild montierte. In jedem Fall eine schöne Ergänzung jeder Lamborghini-Sammlung. Ansonsten besteht das Sortiment für 2010 in erster Linie aus Varianten. Lancia 037 Rally, Lancia Delta Integrale Evo und Lancia Stratos erscheinen in vielen schönen Lackierungsvarianten, für Deutschland dürfte dabei besonders Walter Röhrls "Würth"-gesponserter 037 Rally interessant sein. Der lange Regensburger wird auch mit seinem Siegerwagen der Rallye Monte Carlo 1980 gewürdigt, dem Fiat Abarth 131 im blauen Fiat-Design. Der 131 soll auch in zwei Straßenvarianten folgen.

Varianten bekannter Modelle gibt es auch von zahlreichen BMW- und Mini-Modellen, Mercedes-Varianten werden ebenso neu eingekleidet, wie der Porsche Boxster, den es sowohl als silberne Edition RS60 als auch als komplett weißen Boxster S geben wird. Neue Farben gibt es auch für die japanische Fraktion, der Nissan GT-R erscheint zudem als weißes Fahrzeug mit "Nismo Club Sports Package". Na denn. Erfreulich ist das Wiedersehen mit dem Lotus Europa. der in drei Farben in das Kyosho-Programm zurückkehrt.

In 1:43 bietet Kyosho eine neue "High Grade Collection" mit Modellen an, deren Motorhauben und Kofferraumklappen sich öffnen lassen. Mit Nissan GT-R und dem klassischen Nissan Skyline 2000 GT-R werden japanische Interessen bedient, für deutsche Kyosho-Fans hat man Versionen des Porsche 911 "G-Modells" im Programm: Porsche 911 Carrera 2,7, Porsche 911 SC und Porsche 911 Turbo sollen erscheinen, die attraktiven Muster machten schon Appetit auf mehr. Ansonsten stehen in 1:43 zahlreiche Rennvarianten nach japanischen Vorbildern ins Haus, der Mitsubishi Starion Gruppe A und der Mazda Savanna RX-7 in wilden Kriegsbemalungen seien da besonders hervorgehoben.

Zuletzt noch ein paar Worte zum Top-Thema im Vorfeld der Messe: Kyosho kehrt wieder in den Markt der Ferrari-Modelle zurück. Ausgerüstet mit einer Direktlizenz des italienischen Sportwagenbauers präsentiert man eine neue "Ferrari High End Collection", erstes Modell ist der Ferrari 250 GTO, der nun über Lederriemen für die Sicherung der Motorhaube und einen klappbaren Tankdeckel verfügt. Vier Versionen sind angekündigt: ein schlicht-roter GTO, der silberne Wagen von Dumay/"Eldé" aus den 24 Stunden von Le Mans 1963, der rote GTO von Tavano/Abate (Le Mans 1963) und das silberne Siegerauto der "Tour de France" 1964 von Bianchi/Berger. Schöne Varianten eines schönen Modelles, auch in 1:43 kehrt der GTO zurück und wird als GT-Sieger von Le Mans 1962 (Nr.19 Noblet/Guichet), drittplatzierter Le Mans 1962 (Nr. 22 Beurlys/"Eldé"), Sieger GT Le Mans 1963 (Nr. 24 Beurlys/Langlois van Ophem) und Sieger "Tour de France" 1964 (Bianchi/Berger) erscheinen. Diese Modelle sind gegenüber dem bereits bekannten 250 GTO bis auf geöffnete Luftschlitze an der Front unverändert. Der "High End"-Anspruch führt zu "High Price", die 1:18-Modelle werden bei ca. 200 Euro liegen, die 1:43 verdoppeln ihren Preis auf ca. 100 Euro. Ob diese Preise gerechtfertigt sind, muss jeder Sammler für sich selbst entscheiden, Modelle zu CMC-Preisen ohne deutlichen Mehrwert hinterlassen zumindestens einen schalen Beigeschmack. Schön sind sie jedenfalls ohne Zweifel.

Text & Fotos: Georg Hämel

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