Montag, 27. März 2023

Ein Bus von Krauss Maffei, ein Frua-BMW und andere Neuheiten bei Autocult im April

Für Autocult-Begriffe kommen im April bis auf den Triumph-Rekordwagen ziemlich „normale“ Modelle auf den Markt, die aber nicht minder interessant sind:

Krauss Maffei KML 110 Reisebus 1958

Ursprünglich entstand das damals hoch moderne Konzept dieses Autobusses beim Nordwestdeutschen Fahrzeugbau (NWF) in Wilhelmshaven. Sein geistiger Vater war der Flugzeugbauer Professor Focke, der nach dem Krieg nicht mehr in seinem Metier arbeiten durfte. Der aerodynamisch in Gerippe-Bauweise gestaltete Bus enthielt viele Merkmale des Flugzeugbaus. Auf der Suche nach einem kapitalkräftigen Partner fand man die Firma Krauss-Maffei in München, die ebenfalls nach neuen Betätigungsfeldern suchte. So stand 1951 auf der IAA in Frankfurt der erste KML (= Krauss-Maffei Leichtbus) 90. Bis 1954 entstanden die Busse ausschließlich in Wilhelmshaven, dann parallel dazu auch in München. Ab 1955 trennten sich die Wege von KM und NWF, die steter Weiterentwicklung unterzogenen Bustypen kamen bis zum Produktionsende 1958 nur noch aus München-Allach. Das Vorbild des Autocult-Modells zeigt die letzte Entwicklungsstufe KML 110 mit breiter Windschutzscheibe und kompletter Dachrand- sowie Dachkuppelverglasung vorne und hinten.

Amilcar CGS3 Skiff 1925

Die 1921 in St. Denis nördlich von Paris gegründete Marke Amilcar spezialisierte sich auf Fahrzeuge der Voiturette-Kategorie, die damals auf großes Interesse stießen. Der CGS von 1924 war mit 33 PS und 120 km/h Spitze durchaus sportlich und Amilcar hatte einen sehr guten Ruf. Wie damals üblich, ließ der Käufer sich eine Karosserie von Spezialisten schneidern, in diesem Fall ein sehr attraktives Bootsheck aus Mahagoni, die Motorhaube kontrastiert damit in gebürstetem Aluminium. Höhepunkt war sicherlich der C6 mit einem Sechszylinder-Triebwerk von 1074 ccm und zwei obenliegenden Nockenwellen, der damals schon 80 bis 90 PS leistete und dem auf dem CGS basierenden Auto eine Spitze von 160 km/h ermöglichte. Später gab es bei Amilcar viel Auf und Ab, 1939 war endgültig Schluss.

Triumph GT6 C/BMFS Landracer 2010

Als Basis für seinen Weltrekordjäger diente Keith Copeland ein Triumph GT6 Mk3, der im Jahr 1971 die Fertigung verlassen hatte. Diese antiquierte Technik konnte naturgemäß für die Jagd nach der höchsten Geschwindigkeit nicht geeignet sein. Copeland ersetzte den Triumph-Sechszylinder durch einen 5,9 Liter großen 360ci Motor von Chevrolet. Für das Tuning vertraute er auf die Firma Moran-Motorsports, die über einen Doppelturbolader, die Einspritzung mit Methanol und eine Kühlung mit Eiswasser dem Aggregat bis zu 2.200 PS entlockte. Entgegen der Triumph-Vorgabe wurde die Kraft nicht über die Hinterradachse, sondern über die Vorderräder auf den Boden gebracht, konkret auf die ebene Salzkruste in Bonneville, Utah. Im Jahre 2010 und im Oktober 2012 schob Keith Copeland seinen rot lackierten Weltrekordjäger auf den Salzsee in Bonneville. 2012 gelang ihm dabei mit 380 mph seine Top-Speed, als durchschnittlicher Wert aus Hin- und Rückfahrt resultierten schließlich 364,051 mph, die offiziell anerkannt wurden und als neuer Weltrekord seiner Klasse in den Annalen standen.

BMW 2800 GTS Coupé Frua 1969

Aufgrund der Übernahme der Firma Glas durch BMW gab es Probleme mit dem italienischen Carrozziere Pietro Frua, der mit Dingolfing einen Vertrag über die Abnahme einer größeren Anzahl von Aufbauten für den Glas GT und den V8 hatte. Einerseits gab es Abfindungen, andererseits wollte der Turiner gerne mit BMW ins Geschäft kommen und zeigte mehrere verschiedene Prototypen auf BMW-Basis, darunter auch das große GT-Coupé 2800 GTS, das er 1969 auf der IAA ausstellte. Da BMW gerade sein eigenes, bei Karmann gefertigtes Coupé 2800 CS zeigte, war man an Fruas Fahrzeug nicht interessiert. Nach einigen weiteren Salonauftritten verkaufte der Italiener den Prototypen nach Spanien, wo er in den 80er Jahren seine ursprüngliche Farbe Hellgrün metallic verlor, der damalige Besitzer ließ ein PVC-Schiebedach einbauen und das Coupé in Rot metallic lackieren. Im Jahr 2000 landete der Frua-BMW über einen niederländischen Händler bei der Mobilen Tradition von BMW. Es dauerte bis 2017, als man beschloss, das Auto zu restaurieren und in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Seit 2020 erstrahlt der 2800 GTS wieder in alter Schönheit im Bestand der Mobilen Tradition. Mehr dazu unter www.pietro-frua.de

Fotos: Autocult, Text: Autocult und Rudi Seidel

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