Sonntag, 12. Februar 2023

Ein Modellauto hilft bei der Entdeckung des Originals!

Vor gut zwei Jahren stellten wir ein sehr spezielles Modellauto vor. Thorsten Sabrautzky, der Kopf hinter der kleinen Marke Autopioneer, hatte wieder einmal solange recherchiert, bis er die Geschichte eines solchen Fahrzeugs möglichst vollständig ergründet hatte und eine Miniatur davon produzieren ließ.

Das Vorbild, ein Mercedes Benz 540 K, wurde 1939 produziert und 1941 nach Schweden geliefert. Während des Krieges verlor sich die Spur, aber 1947 schuf die französische Carrosserie Fréjat wohl den neuen Aufbau, den eine Kombination aus klassischer Mercedes-Front und einem pontonförmigen Heck und dazu passendem Coupédach auszeichnete, allerdings damals noch mit in die Kotflügel integrierten Scheinwerfern. Über Venezuela und die USA landete das Auto schließlich in Schweden, der nächste Besitzer ließ eine Roadster-Karosserie auf das Chassis bauen. Wann der Mercedes seine rote Farbe erhielt und die Kotflügel freistehend montiert wurden, war ebenso unklar wie der Verbleib des Fréjat-Aufbaus.

Aber siehe da, plötzlich meldete sich ein Karosseriebauermeister, der dem Autopioneer-Chef erzählte, dass er die Karosserie ohne Chassis aus einem Nachlass in Niederbayern erwerben konnte und zufällig auf der Corptree-Website durch das Modellauto erfuhr, welchen Schatz er damals erworben hat. Sabrautzky ließ es sich natürlich nicht nehmen, den Mann zu besuchen und Original und Modell zusammenzubringen. Dabei sind diese Fotos entstanden. Solche Momente gehören natürlich zu den Höhepunkten im Leben eines Automobilhistorikers.

Wie üblich handelt es sich bei dem Mercedes 540 K Fréjat um ein in auf 50 Stück limitierter Serie in Westeuropa produziertes Resinemodell mit Fotoätz- und Metallteilen, insgesamt sind das 97 Einzelteile. Natürlich bewegt man sich im Hochpreisniveau für ein 1:43-Modell, 259,90 Euro können und wollen nicht alle Sammler investieren. Aber man bekommt dafür auch ein seltenes Stück Automobilgeschichte in kleinster Auflage.
Wer sich genauer informieren will, ist auf der Webseite von Autopioneer richtig.

Fotos: Autopioneer, Text: Rudi Seidel

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