Freitag, 15. Juli 2022

Geländesportler und andere Raritäten - Autocult im Juli

Kein Sommerloch bei Autocult, auch im Juli werden fünf Neuheiten an den Fachhandel geliefert. Wir stellen die Modelle kurz vor:

Mercedes-Benz 170 VS Geländesportwagen 1938

Ab 1933 fanden in Deutschland zahlreiche Geländefahrten statt, gewissermaßen die Vorläufer der Rallyes. Dafür wurden von den Herstellern spezielle Autos gebaut, die sich meist durch leichtere, offene Karosserien und etwas stärkere Triebwerke von der Serie unterschieden. Ein Beispiel dafür war der ab 1938 in kleiner Stückzahl gefertigte Mercedes-Benz 170 VS, der allerdings mit dem Serienmodell nicht viel zu tun hatte, sogar der Motor war eine Spezialkonstruktion. Durch die Verwendung von Elektronblech für die Karosserie konnte das Leistungsgewicht entscheidend verbessert werden. Neben dem 170 VS mit 1910 ccm Hubraum gab es weitere Varianten mit 2-Liter-Triebwerken und sogar einen 230 S mit sechs Zylindern. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs beendete die sportlichen Aktivitäten.

Dodge Deora Pickup 1967

Die Brüder Mike und Larry Alexander waren bereits keine Unbekannten in der amerikanischen Customizing-Szene, als sie die Idee hatten, einen Dodge A100 Pickup nach ihren Wünschen umzubauen. Aufgrund guter Kontakte zu Harry Bradley, einem Designer bei GM, übernahm dieser die Aufgabe, einen Entwurf zu zeichnen. Als die Brüder diesen bei Dodge präsentierten, erhielten sie tatsächlich ein Basisfahrzeug zur Realisierung des aufsehenerregenden Pickup. Die extrem flache Silhouette, die Lackierung in Gold und vor allem die fehlenden seitlichen Türen ließen den auf den Namen Deora getauften Dodge futuristisch wirken. Bradley begründete den Verzicht auf normale Türen damit, dass er keine Fugen möge. Für den Einstieg musste die Windschutzscheibe nach oben und die Front sowie das Lenkrad zur Seite geklappt werden.

Tribelhorn 3 Tonner Kettenwagen 1918

Die Geschichte der Schweizer Marke Tribelhorn ist ein erstklassiges Beispiel dafür, dass vieles, was vollmundig als neu angepriesen wird, schon hinlänglich bekannt ist! Konkret bezieht sich dies auf schwere Elektro-Lastwagen, die schon vor 100 Jahren in der Schweiz zuverlässig und sicher fuhren.

Treibende Kraft hinter der damaligen Elektromotorisierung war Johann Albert Tribelhorn, der bereits 1902 Boote mit Elektroantrieb produzierte und schon kurz danach die Produktion von Elektrofahrzeugen aufnahm. Nach dem Krieg vergrößerte Tribelhorn bei seinen Lastwagen die Nutzlast von bisher 2,9 Tonnen auf bis zu fünf Tonnen. Der Käufer konnte dafür genau das Batteriearrangement bestimmen, je nach Einsatzzweck, Fahrleistung und Beladung. Die voluminösen Batterien wurden zwischen den Achsen im Rahmen geführt und wogen bis zu 1.700 kg bei einem Gesamtgewicht des leeren Lastwagens von 3.420 kg. Als Reichweite mit einer Batterieladung wurden zwischen 30 und 60 Kilometer angegeben.

Das Autocult-Modell zeigt einen Getränketransporter der Brunnenverwaltung Eplingen mit Mineralwasserkästen als Ladegut.

Packard Parisian Coupé 1952 (?)

Hinter diesem Fahrzeug steckt eine etwas kuriose Geschichte: Die beiden Kalifornier Carl Schneider und Peter Portugal kauften in den 90er Jahren auf der Pariser Rétromobile alte, niemals realisierte Designentwürfe von Pininfarina für Packard. Sie fassten den Entschluss, auf Basis eines 52' Packard den Plan in die Realität umzusetzen. Das Ergebnis ist so beeindruckend, dass das riesige Fastback-Coupé sogar Preise bei Concours d'Elegance abräumen konnte.

Karmann Ghia Typ 1 Prototyp 1965

Nach einem Entwurf der Carrozzeria Ghia fertigte Karmann 1965 auf Basis des VW Käfer den Prototypen eines Roadsters mit sogenanntem Leichtverdeck, extrem flacher Windschutzscheibe und ausgeschnittenen Türen. Da es sich nur um ein Modell in 1:1 handelte, verwirklichte man zwei unterschiedlich gestylte Seitenpartien im Heckbereich. Das wurde natürlich beim Modell von Avenue 43 berücksichtigt. Eine Serienfertigung wurde nicht weiter angedacht.

Fotos: Autocult, Texte: Rudi Seidel, Autocult

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