Mittwoch, 1. Juni 2022

Weiter geht's: Die Juni-Neuheiten von Autocult/Avenue 43

Bugatti 68 1946

Am Pariser Salon 1946 stellte die legendäre Marke Bugatti lediglich zwei neue Triebwerke aus, eines davon war ein winziges Vierzylinder-Motörchen mit 370 ccm, aber zwei über Zahnrädern getriebene obenliegenden Nockenwellen und Kompressoraufladung. Bei Tests erzielte man 48 PS bei 8.000 1/min, als Höchstdrehzahl sollten 12.000 1/min möglich sein. Ursprünglich war sogar ein 16-Ventiler mit nur 330 ccm geplant! Es entstand nur ein einfacher Roadster, der heute im ehemaligen Schlumpf-Museum in Mulhouse gezeigt wird. Der Tod von Ettore Bugatti im August 1947 beendete das Projekt. Der deutsche Bugatti-Enthusiast Uwe Hucke kam in den Besitz von Zeichnungen, Plänen und Bauteilen, daher initiierte er den Aufbau des ursprünglich geplanten Coupés, das einem geschrumpften 57 Atlantic ähnelte. Leider starb Hucke 2002, Stand 2019 ist das 68 Coupé noch unvollendet. Interessanter Link dazu (allerdings in Englisch): classicandsportscar.com

FRM Jaray 1935

Der bereits bei JAWA mit Stromlinienprojekten beschäftigte tschechische Ingenieur Stanislav Fischer lernte dort den Wiener Paul Jaray kennen, einen Pionier auf diesem Gebiet, der inzwischen in der Schweiz lebte und arbeitete. Zusammen mit dem Kaufmann Otto Reimann gründete man in Prag die Firma Fischer-Reimann-Motoren und baute drei Prototypen eines modernen Fünfsitzers mit quer eingebautem Vierzylinder-Heckmotor. Die zeitgeschichtlichen Umstände verhinderten eine Weiterführung des interessanten Projekts. Auch hier ein Link (in tschechisch, aber der Google Translator ist erträglich), nur etwas herunterscrollen: www.garaz.cz

Jeep CJ5 Universal Camper 1969

Mit dem Slogan „Take it or leave it!“ bewarb Kaiser-Jeep den 1969 eingeführten Camper, eine Art An- bzw. Aufbau, der aus dem kurzen Jeep ein kleines Wohnmobil machte. Da der Camper eine eigene Achse besaß, konnte man ihn mit Stützen versehen ohne Jeep abstellen und nutzen. Eigentlich eine tolle Idee, aber nach 336 Exemplaren und der Übernahme durch American Motors wurde die Produktion nicht weitergeführt. Heute ist der Universal Camper extrem selten, gesucht und teuer. Mehr unter: www.cj5camper.com

Trabant P 100 Paloma 1961

Wieder ein Beispiel, was in der ehemaligen DDR möglich gewesen wäre, ist diese elegante Mittelklasselimousine, die kurioserweise ihre Typenbezeichnung P 100 mit dem damaligen großen Borgward teilte. Der „Paloma“ hätte sowohl in Eisenach als auch in Zwickau gebaut werden sollen. Der einzige Prototyp besitzt einen Dreizylinder-Zweitakter von Wartburg und gehört zum Zwickauer Museumsbestand. Vorgesehen waren allerdings auch Vierzylinder-Viertakter und sogar Wankeltriebwerke.

Fotos: Autocult, Text: Rudi Seidel

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