Montag, 17. Januar 2022

Auch im achten Jahr gehen Autocult die Ideen nicht aus!

Ein vermeintlich klassischer Brite, zwei Autos aus dem Osten und ein ungewöhnliches Rallyeauto bilden die Januar-Neuheiten von Autocult und Avenue 43. Wir stellen die Modelle kurz vor:

Bensport La Sarthe 1953/2021

Die im südwestenglischen Somerset beheimatete Bensport Ltd besitzt eine langjährige Erfahrung mit der Restaurierung und Wartung alter Rolls Royce- und Bentley-Fahrzeuge. Irgendwann entstand die Idee, auf Basis revidierter Chassis des Bentley Mk VI oder R-Type ein eigenes, sportliches Coupé im klassischen Stil zu schaffen. Als Reminiszenz auf Le Mans erhielt das Auto den Namen „La Sarthe“, man verbindet so klassischen Stil und Handwerkskunst mit modernen Komforteigenschaften wie Servolenkung, Klimaanlage oder elektrischen Fensterhebern usw. Traditionalisten werden diesen Bentley nicht mögen, aber die kleine geplante Stückzahl wird sicherlich ihre Freunde finden.

Leningrad Sport Custom 1956

In den 50er Jahren gab es in der Sowjetunion noch nicht allzu viele Autos, und schon gar keine Sportwagen, was so manchen findigen Geist nicht ruhen ließ. Arkadij Dmitrievich Babich aus dem damaligen Leningrad war einer davon, er schuf zwei (oder drei) Einzelstücke, die aus dem ihm zur Verfügung stehenden Material entstanden. Auch an der Entwicklung eines Rennwagens war er beteiligt. Während sein Erstlingswerk mit einem Motorrad-Triebwerk vorlieb nehmen musste, ging er bei seinem Sport Custom in die Vollen. Ein durchaus amerikanisch wirkender, zwei- bis dreisitziger Roadster mit einem 3,5-Liter-Sechszylinder von GAZ, der immerhin 90 PS leistete, das war damals in der Sowjetunion ein ungewöhnlicher Anblick. Je nach Quelle sollte der Leningrad 130 oder 180 km/h Spitze erreichen, der zweite Wert scheint mir sehr hoch gegriffen. Erstaunlich ist vor allem, dass das Einzelstück überlebt hat und inzwischen sogar restauriert wurde.

Volvo C303 Rallye Paris-Dakar 1983

Wenn man Volvo und Rallye im Zusammenhang liest, denkt man eher an die alten Buckel oder Amazonen, die zu ihrer Zeit vor allem in Skandinavien, bei der englischen RAC und in Afrika erfolgreich waren. Allerdings war die Paris-Dakar, bei der 1983 ein Werksteam anrückte, auch keine gewöhnliche Rallye und der C303 ein waschechter kleiner Allrad-LKW, ähnlich wie ein Puch Pinzgauer oder ein Unimog. Kurios, dass man drei jahre nach Produktionsende mit dem nahezu unveränderten Fahrzeug antrat und sogar die Klasse der kleinen LKW gewinnen konnte.

Wartburg 313/2 Cabrio 1961

Die Entwickler der damaligen Autoproduzenten der DDR waren durchaus kreativ, leider machten ihnen die Funktionäre meistens einen Strich durch die Rechnung. So auch beim in drei Prototypen entstandenen 313/2 Cabrio, das den 313 Roadster hätte ablösen können. Der in sehr italienisch angehauchtem Design entstandene Wartburg mit der üblichen Dreizylindermaschine war den Herren Funktionären wohl zu westlich und zu dekadent, deshalb gab es keine Erlaubnis für die Produktion.

Fotos: Autocult, Texte: Rudi Seidel

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