Sonntag, 17. Oktober 2021

Autocult im Oktober/November: Stromlinienbus, DDR-Eigenbau, Tatra Postauto und BMW Cabrio-Prototyp

Eine gewohnt exotische Auswahl bietet die nächste Auslieferung von Autocult, mal sehen, wann die Modelle ausgeliefert werden.

Mercedes-Benz O 3750 Vetter Stromlinienbus 1936

Walter Vetter gründete 1922 einen Karosseriebaubetrieb, der durch Verbindungen zum Aerodynamiker Koenig-Fachsenfeld in den 30er Jahren einen Ruf als „Stromlinienschmiede“ erwarb. Unter anderem entstand dort auch die Karosserie für den Mercedes SSKL von Eberhard von Brauchitsch, mit dem er 1932 auf der Avus siegreich war. Für die neuen Autobahnen waren schnellere Omnibusse gefragt, und so schuf Vetter auf Basis des Mercedes O 3750 eine elegante Stromform mit verkleidetem Unterboden, so erreichte der Bus tatsächlich die geforderten 100 km/h. Die Firma Vetter existiert heute noch und befasst sich mit der Reparatur von Omnibussen und der Herstellung von Sonderaufbauten wie Bücherbussen.

Neumann VW Coupé 1958

Auf Basis eines nach dem Krieg aufgesammelten Wracks eines VW Kübelwagens entstand in der Werkstatt von Wilhelm Naumann in dreijähriger Arbeit ein beeindruckendes Einzelstück. Die für die zeit durchaus gelungene Form entstand in Eigenarbeit aus hunderten von Blechteilen, lediglich die vorderen Kotflügel mit den Scheinwerfern kamen von Wartburg, wie auch die Windschutzscheibe. Die extravagante Heckscheibe hingegen wurde aus Plexiglas gebogen. Mit einem gebrauchten 30 PS Käfer-Triebwerk waren die Fahrleistungen sicher konträr zur schnittigen Form. Auf jeden Fall war dieses Auto der Beweis, was man mit geringen Mitteln schaffen kann, schön, dass das Original überlebt hat und der Sammler dank Autocult ein Modell dazu bekommt.

Tatra 57B PTT 1947

Bei der Wahl der Beförderung von Postsendungen zeigte sich die Schweizer Behörde PTT offen für alles, was der Fahrzeugmarkt anbot. Davon profitierten konnte auch die Firma „Ferd. Schenk“ in Worblaufen-Bern, die mit dem Import der Marke Tatra ab 1935 in der Schweiz Fuß fasste.
Bereits seit dem Jahr 1932 bot Tatra den Typ 57 an, aus dem ab 1936 der stark modifizierte Typ 57 A abgeleitet wurde. Ungefähr ab dem Jahr 1936 warb der Importeur bei der staatlichen Schweizer Poststelle und pries das Auto offenbar derart überzeugend an, dass die Post einen Liefervertrag mit der Firma Schenk abschloss. Um das Modell in den Postdienst übernehmen zu können, bekamen acht Autos einen großen Kastenaufbau am Heck verpasst. In der Version 57B mit fünf PS mehr bereicherten ab 1941 fünf weitere Tatra den PTT-Fuhrpark. Im Jahre 1947 erfolgte die Übernahme von zehn weiteren Fahrzeugen, die ebenfalls einen geänderten Heckaufbau bekamen. Die Anpassung der erforderlichen Blecharbeiten nahm diesmal die Firma „Reber & Sohn“ in Bern vor, die 1948 nochmals sechs Tatra umbauen durfte.

BMW 316 Cabriolet Karmann Prototyp 1976

Ihrer Zeit voraus war die deutsche Karosseriefirma Karmann, als sie 1976 ein bügelfreies Vollcabrio auf Basis des ersten 3er BMW (E21) zeigte. Leider blieb es bei einem Prototypen, obwohl Karmann es schaffte, ein verwindungsfreies, elegantes Konzept zu präsentieren. Karmann blieb so nur die Karosserieproduktion des 6er Coupés und dem BMW-Kunden lediglich das Baur Cabrio TC1 mit Bügel. Erst bei der Nachfolgegeneration E30 bot BMW ein Vollcabrio an, mit dem hatte Karmann aber nichts mehr zu tun.

Fotos: Autocult, Texte: Autocult, Rudi Seidel

unsere fachhandelspartner:

Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.