Freitag, 5. März 2021

Ziemlich sportlich - Autocult und Avenue 43 im März

Schon geht die wilde Fahrt von Autocult und Avenue 43 durch die Automobilgeschichte weiter, folgende Modelle sollen bis Ende März lieferbar sein:

Bosley Mk1 GT Coupé 1955

Der gelernte Gärtner Richard Bosley aus Ohio träumte von seinem eigenen Sportwagen, seit er in Road and Track und bei seinem ersten Besuch in Sebring 1952 die italienischen Meisterstücke von Pininfarina, Michelotti oder Touring entdeckte. Aus dem Traum wurde innerhalb von drei Jahren Realität. Aus einem selbstgefertigten Rohrrahmen, einem Chrysler Hemi V8, Vorderachse von Ford, Hinterachse von Mercury sowie einem LKW-Getriebe von Borg Warner entstand ein sehr geduckter Sportwagen mit Frontmittelmotor und einem im Heck eingebauten Tank mit über 200 Litern Inhalt, da Bosley plante, lange Strecken zurückzulegen, zum Beispiel eben nach Florida zu den Rennen in Sebring. Die Karosserie war eine sehr frühe Übung in Glasfiber, die sozusagen freihändig gebaut wurde, Pläne oder ein Modell existierten nicht. Die Form ist sicherlich grandios, Warum das Modell auf den Fotos vorne ein anderes Nummernschild als hinten trägt, erschließt sich mir nicht. Thomas Roschmann von Autocult hat mir aber versichert, dass dieser Fehler bei den Produktionsmodellen ausgemerzt ist.

Bugatti Diatto Avio 8c 1919

Eine Freude für die Sammler von ganz alten Sportwagen dürfte dieses Modell darstellen, ein 1919 fertiggestellter Bugatti mit einem aus zwei Vierzylindern entstandenem Reihenachter von 14,5 Litern Hubraum, der ursprünglich ein Flugzeug für eine Atlantiküberquerung hätte antreiben sollen. Der lange Zeit verschollene Bugatti wurde 2019 frisch restauriert präsentiert und erregte großes Aufsehen, natürlich auch wegen seines Aufbaus, der den Begriff Langheck definiert.

Thomas Rocket Car 1938

Der Jungingenieur Charles Thomas gab seine sichere Stelle bei Pontiac auf, um zusammen mit einem Studienkollegen ein Auto nach seinen Vorstellungen zu konstruieren. Die Technik nahm man einfach von einem alten Ford, es ging den beiden nur um das Design. Heraus kam ein stromlinienförmiges, sehr rundes Coupé, das allerdings wie viele solcher Konstruktionen vielleicht zu früh kam und dementsprechend bei den großen Autoherstellern auf keinerlei Interesse stieß.

Stanguellini Fiat 1200 Spider America Bertone 1957

Der 1957 präsentierte Fiat 1200 war sozusagen eine etwas leistungsfähigere und luxuriösere Variante des volkstümlicheren Millecento, das Triebwerk hatte 1221 ccm und 48 PS und auch die Karosserie war moderner, so waren die Vordertüren vorne angeschlagen. Natürlich gab es auch auf Basis dieses Fiat Sonderaufbauten und Studien, eine davon schuf der damals für Bertone tätige Franco Scaglione, der Schöpfer solcher Kunstwerke wie der BAT-Serie auf Alfa Romeo-Chassis. Auch dieser Spider hat einiges vom damals populären Düsenjäger-Design, mich persönlich erinnert die Form etwas an die Jetflieger auf den Volksfesten der 60er Jahre. Und damit der Fiat etwas flotter unterwegs war, bekam die Technik eine Kur durch den PS-Zauberer Vittorio Stanguellini. Hoffentlich wird bei den Produktionsmodellen noch am Rahmen der Panoramascheibe gearbeitet, der sieht auf den Fotos sehr dick aus.

Sunbeam Harrington Le Mans 1961

Die Umbauten auf Basis des Rootes-Sportwagens Sunbeam Alpine waren sicher die bekanntesten Produkte der englischen Karosseriefirma Thomas Harrington Coachbuilders, die von 1897 bis 1966 existierte. Nachdem man mit der ersten, sportlicheren Variante, sozusagen einem Fastback, in Le Mans erfolgreich war, ging man mit einem praktischeren und geräumigeren Heckklappen-Coupé in die Serienproduktion. Immerhin 250 Stück des Harrington Le Mans wurden bis 1963 produziert und über die Sunbeam-Händler verkauft, mindestens die Hälfte landete in den USA. Mit der Weiterentwicklung des Basisfahrzeugs gab es auch noch Harrington-Coupés, allerdings wurden aufgrund mangelnden Interesses und der Schließung von Harrington nur noch ca. 32 Fahrzeuge aufgebaut.

Fotos: Autocult, Texte: Rudi Seidel

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