
Samstag, 19. Dezember 2020
Autopioneer präsentiert einen ganz besonderen Mercedes in 1:43
Wenn Modellautoproduzenten wie zum Beispiel Autocult, Matrix oder Esval bereits Lücken in der Historie füllen, von denen viele Sammler noch nicht einmal gewusst haben, ist es für die Initiatoren hochwertigster Kleinserienminiaturen umso schwerer, interessante Raritäten zu entdecken und zu verkleinern. Thorsten Sabrautzky, der Kopf hinter der kleinen Marke Autopioneer, hat wieder einmal solange recherchiert, bis er die Geschichte eines solchen Fahrzeugs möglichst vollständig ergründet hat und ein Modell davon produzieren ließ.
Das Vorbild, ein Mercedes Benz 540 K, wurde 1939 produziert und 1941 nach Schweden geliefert. Während des Krieges verlor sich die Spur, aber 1947 schuf die französische Carrosserie Fréjat wohl den neuen Aufbau, den eine Kombination aus klassischer Mercedes-Front und einem pontonförmigen Heck und dazu passendem Coupédach auszeichnete, allerdings damals noch mit in die Kotflügel integrierten Scheinwerfern. Über Venezuela und die USA landete das Auto schließlich in Schweden, der nächste Besitzer ließ eine Roadster-Karosserie auf das Chassis bauen. Wann der Mercedes seine rote Farbe erhielt und die Kotflügel freistehend montiert wurden, ist im Moment ebenso unklar wie der Verbleib des Fréjat-Aufbaus. So existiert diese exotische Form zumindest als Modellauto weiter.
Wie üblich handelt es sich bei dem Mercedes 540 K Fréjat um ein in auf 50 Stück limitierter Serie in Westeuropa produziertes Resinemodell mit Fotoätz- und Metallteilen, insgesamt sind das 97 Einzelteile. Natürlich bewegt man sich im Hochpreisniveau für ein 1:43-Modell, 259,90 Euro können und wollen nicht alle Sammler investieren. Aber man bekommt dafür auch ein seltenes Stück Automobilgeschichte in kleinster Auflage.
Wer sich genauer informieren will, ist auf der Webseite von Autopioneer richtig, neben vielen besonderen Modellautos findet sich dort auch ein Verzeichnis aller Automuseen in Deutschland und Österreich, da kann man schon einmal für die Zeit nach dem Lockdown den einen oder anderen Besuch planen.
Fotos: Autopioneer, Text: Rudi Seidel