Sonntag, 13. Januar 2019

Autocult startet ins neue Jahr mit Horch 930 Stromlinie und weiteren Modellen

Wieder einmal ein interessantes Angebot liefert Autocult bereits jetzt an den Fachhandel, neben drei Modellen der Hauptmarke kommen auch wieder zwei Autos in der Vertriebslinie Avenue 43 auf den Markt.

Horch 930 S Stromlinie 1939

Die Attraktion auf dem Stand der Auto Union anlässlich der Automobilausstellung in Berlin 1939 war sicherlich der Prototyp des Horch 930 S mit einem sehr eleganten stromlinienförmigen Aufbau. Durch den Beginn des Zweiten Weltkriegs konnten nur zwei oder drei Prototypen entstehen, allerdings wurden aus vorhandenen Teilen nach Kriegsende weitere drei Exemplare gebaut, die an die Sowjets sowie an einen sächsischen Minister gingen. Weitere sechs Autos wurden auf noch vorhandene 930V-Chassis gesetzt, waren aber einfacher ausgestattet und mit einer anderen Frontgestaltung versehen. Das Foto auf Autocults Flyer zeigt laut Dr. Peter Kirchberg, einem der profundesten Horch-Kenner, den sowjetischen Horch-Werkskommandanten, Major Seferjans und seinen deutschen Fahrer Rudi Wohlrab. Die im Modell nachgebildeten Weisswandreifen deuten auf dieses Vorbild hin. Zweifel mancher Sammler an den Proportionen des Modells kann man aufgrund der Fotos noch nicht völlig ausräumen.

Fúria GT 1969

Bereits seit 1961 wurde in Brasilien der Alfa Romeo 2000 von der Firma FNM (Fábrica Nacional de Motores) in Lizenz gebaut. Zusammen mit dem FNM-Händler für Sao Paolo gründete der Designer Toni Bianco das Unternehmen Fúria Auto Esporte Ltda., um ein Rennsportcoupé nach eigenen Entwürfen zu bauen. Der Fúria GT war ein kleines Mittelmotorcoupé mit dem Vierzylindertriebwerk des FNM-Alfa Romeo 2150, das 138 PS brachte. Zusammen mit einem 42 kg leichten Rohrrahmen und einer niedrigen Fiberglaskarosserie ging es relativ flott vorwärts. Immerhin reichte es bei den 1.000 km von Brasilia 1970 und bei den 1.000 Meilen von Interlagos 1971 jeweils zum 5. Platz. Sechs der Rennautos entstanden, allerdings mit unterschiedlichen Triebwerken von Ford, Chevrolet, aber auch Ferrari und Lamborghini. Bianco versuchte sich noch an einem Straßen-GT, von dem aber nur ein Exemplar gebaut wurde, das 2+2-sitzige Coupé existiert heute noch.

Cadillac Coupé de Ville Raymond Loewy/Pichon & Parat 1959

Der etwas exzentrische US-Designer Raymond Loewy hatte sich beim französischen Karossier Pichon & Parat bereits einen BMW 507 nach seinen Ideen bauen lassen, das Unikat ist ja bereits als Autocult-Modell in 1:43 und 1:18 bekannt. Für Reisen mit Frau und Tochter war aber zuwenig Platz, deshalb fiel die Wahl auf einen 59er Cadillac. Natürlich war Loewy mit der Optik des Flossentiers nicht einverstanden, deshalb bestellte er beide Karossiers zu seinem Wohnsitz, wo der Designer mit Hilfe von Klebeband und Karton seine Vorstellungen zeigte, die dann im Atelier von Pichon & Parat realisiert wurden. Interessanterweise existieren sogar Fotos von dieser Vorgehensweise, die zwei Tage in Anspruch nahm. Alleine die Motorhaube war ein wahres Meisterwerk, aber auch die neu geformten Stoßstangen und hinteren Kotflügel waren eine Herausforderung. Beim letzten Salonauftritt von Pichon & Parat in Paris 1959 feierte der Caddy seine Premiere,, Loewy behielt das Auto über 10 Jahre und überführte es nach Amerika, wo es 2010 wieder auftauchte und restauriert wurde.

De Tomaso Sport 5000 Spider 1965

Dieser ursprünglich als Ghia-De Tomaso P70 bezeichnete Rennsportwagen entstand aus einer gemeinsamen Idee von Carroll Shelby und Alejandro De Tomaso. Der Zentralrohrrahmen ähnelte der beim Vallelunga angewandten Konstruktion, eine von Pete Brock, unter anderem dem Schöpfer der Cobra Daytona, gezeichnete Karosserie sowie ein getunter Ford V8 stellten ein erfolgsversprechendes Paket dar. Durch die Einbeziehung des Texaners Shelby in das Ford GT-Projekt blieb diesem keine Zeit, sich mit dem Spider zu beschäftigen. So blieb das Auto bei De Tomaso, der allerdings noch ein zweites Fahrzeug aufbaute, das für europäische Rennen mit einem 289er Shelby-Ford-Triebwerk ausgerüstet wurde. Nachdem man für Sebring 1966 zu spät gemeldet hatte und in Le Mans nicht akzeptiert wurde, startete der 5000 Spider erstmals am 17. Juli in Mugello, wo Roberto Businello bereits in der ersten Runde ausschied. Bei den 1000 km von Monza 1967 konnte man sich nicht auf das Startgeld einigen, deshalb zog De Tomaso das Auto zurück und es tauchte nie mehr bei einem Rennen auf. Allerdings bildete der Spider die Basis für das neue Serienauto, die Mangusta.

BMW 528i GT Coupé 1976

Nach der Übernahme der Glas-Werke durch BMW hoffte Pietro Frua darauf, weitere Aufträge von den Münchnern zu erhalten, leider fand aber keines seiner Projekte in die Serienfertigung. Na ja, ob das Bedauern bei seinem letzten Entwurf auf BMW-Basis angebracht ist, wollen wir nicht kommentieren. Auf jeden Fall gibt es jetzt dank Avenue 43 ein Modell dieses 528i GT Coupé, das erstmals auf dem Turiner Salon 1976 präsentiert wurde. Aber vielleicht kann sich das Autocult-Team auch einmal zu einem früheren Frua-BMW durchringen, da gäbe es unseres Erachtens attraktive Vorbilder wie die 2002 oder 2800 Coupés

Fotos: Autocult, Text: Rudi Seidel

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