Samstag, 4. Februar 2017

Spielwarenmesse 2017 | AUTOart 1:18

Freunde von Klassikern oder Youngtimern haben in diesem Jahr bei AUTOart schlechte Karten, denn die Supersportwagen und Tuningboliden haben endgültig das alleinige Kommando im Sortiment übernommen. Von vielen Fans dieser Fahrzeugkategorien wird dabei besonders der Koenigsegg One:1 begeistert gefeiert. Der in 1:1 auf dem Agera R basierende Hyper-Super-Ultra-Sportwagen soll ein Leistungsgewicht von 1:1 besitzen, also 1PS pro Kilogramm, was ihn zu 440 km/h Spitzengeschwindigkeit bringen soll. Das AUTOart-Modell setzt den schwedischen Boliden formal perfekt um und bietet öffnende Türen (natürlich mit den berühmten Schwenkscharnieren) und Hauben samt umfangreicher Detaillierung. Wie alle Neuankündigungen ist der Koenigsegg One:1 im in Sammlerkreisen durchaus umstrittenen Composite-Verfahren gefertigt, das heißt er besitzt eine Kunststoffkarosserie auf einem Diecast-Chassis. Dieses Verfahren wird für alle Neuentwicklungen bei AUTOart verwendet, was insbesondere in Modellautoforen und Facebook-Gruppen schon für heftige Diskussionen gesorgt hat.

Die bekannte Corvette C7-R bekommt aktuelle Rennlackierungen aus der Saison 2016, das Straßen-Gegenstück erscheint als Corvette Grand Sport, die mit neuem Fahrwerk und besonders sportlicher Abstimmung. Das Messemuster hatte einen falschen Motor und die falschen Felgen, da verspricht AUTOart aber bereits Abhilfe. Auf der Rundstrecke sind auch die Vorbilder von Nissan GT-R LM GT3 und Lamborghini Huracan GT3 zu finden, beide standen als weitgehend fertige Vorserienmuster auf der Messe. Im Gegensatz zu den Straßenboliden sind bei den Rennfahrzeugen immer nur die Türen zu öffnen. Das gilt auch für den Mercedes AMG GT3, der ja inzwischen schon im Handel zu bekommen ist.

Der Mercedes AMG GT steht als Straßenfahrzeug auch auf der Neuheitenliste für dieses Jahr. Zwei schöne Muster waren in Nürnberg zu sehen, wie nicht anders zu erwarten passt die Form perfekt. Lamborghinis Aventador SV ist in 1:18 bisher nur als geschlossenes Modell von Kyosho Ousia oder als teure Resineminiatur zu bekommen, AUTOart bietet da mit einem komplett zu öffnenden Modell eine hochklassige Alternative. Da dürften viele Sammler auch die Kunststoffkarosserie gerne in Kauf nehmen. Am McLaren-Programm arbeitet sich AUTOart ja schon länger ausgiebig ab, neu ist nun der "kleine" McLaren 570S, der mit perfekten Proportionen gefallen konnte. Hier bleibt die Motorhaube verschlossen, was aber der Initiative des Vorbildherstellers zu verdanken ist, der keine Einblicke in den Motorraum gestatten möchte. Auch beim Vorbild ist das angeblich nur in speziellen Werkstätten möglich. Dasselbe gilt auch für den Porsche 918 Spyder, dessen bereits aus dem Vorjahr bekanntes Muster zwar einen komplett ausgestalteten Motorraum hatte - beim Serienmodell besteht Porsche allerdings auf einer verschlossenen Haube. Die Faszination moderner Antriebs-High-Tech scheint manchen Herstellern nur noch vermittelbar zu sein, indem man sie zu einem Mysterium erklärt. Nun denn.

Lamborghinis Huracan erscheint als "Polizia"-Streifenwagen in kompletter Dekoration mit korrektem Innenraum. Eine eher exzentrische Vorbildwahl hat AUTOart mit dem Nissan Juke R getroffen. Der seltsame SUV-Crossover mit dem Motor des Nissan GT-R kommt in drei Farbvarianten in den Handel. Das ist an sich schon überraschend, noch überraschender ist, dass man die eigentliche Besonderheit dieses wilden Gerätes - eben den Motor - im Modell nicht sehen kann, nur die Vordertüren lassen sich öffnen. Aber wo wir schon bei Fahrzeugen eher zweifelhafterer Geschmacksrichtungen sind - der Toyota 86 (an sich ein nettes Auto) kommt als Tuningvariante der japanischen FIrma Rocket Bunny. Und alles, was japanische Tuningautos heute so brauchen, ist am Start - aufgetackerte Verbreiterungen, Spoilerlippen, ein großer Kühlerschlund und tiefgeschüsselte Felgen. Dieses Programm bietet natürlich auch RWB bei seinen Versionen des Porsche 993. Da steht nun die weiße "Spearmint Rhino"-Variante in den Startlöchern. Auch hier gehen bekanntlich nur die Türen auf, aber die üppige Optik trifft das Modell perfekt. AUTOart hebt besonders die hauchfeinen Drucke an den Kotflügeln hervor, die wirklich mit beeindruckender Präzision aufgebracht wurden. Das Vorbild ist allerdings eigentlich ein Cabrio, aber die weiße Farbe passt hervorragend zu dem Auto, das - sehr passend - den Namen einer Kette von Stripclubs trägt.

Japanisches Tuning einer deutlich dezenteren Art trägt der Porsche 911 Turbo "Black Bird" aus dem Manga "Wangan Midnight". Das Modell passt zum 2016 erschienenen Datsun Z aus demselben Manga und ist absolut faszinierend. Hier handelt es sich übrigens um ein Diecast-Modell. Alle Türen und Hauben lassen sich öffnen und die Detaillierung ist sehr gut. Das Modell sollte inzwischen auf dem Weg in den Handel sein und dürfte sich großer Beliebtheit erfreuen. Auch als Diecast-Modell kommt der Bugatti Grand Sport Vitesse "La Finale" in den Handel, der - wie der Name schon sagt - den letzten der Bugatti Veyrons darstellt. Die Kombination aus schwarzer und roter Karbonoptik sorgt für einen sehr speziellen Look. Der Nachfolger des Veyron wird auch bei AUTOart erscheinen, der Chiron kommt auch als wild verspoilerte "Vision GT", beide waren aber noch nicht als Muster zu sehen.

Ein bisschen aus dem Rahmen fällt die Ankündigung des Subaru Impreza WRC aus der Saison 1997, den es natürlich unter anderem auch in der Fahrervariante des legendären Colin McRae geben wird. Schon als Muster ein tolles Modell! In eine völlig andere Richtung geht AUTOart mit dem Mercedes Maybach S 600 Pullman, der auf die "kurze" Version der Maybach-S-Klasse folgt. Hier begeistert insbesondere der schon beim Messemuster sehr umfangreich detaillierte Innenraum mit Vorhängen und aufwändigen Drucken.

Zuletzt muss natürlich auch der Porsche 918 Spyder im Maßstab 1:12 erwähnt werden. Ein faszinierendes Modell im Großmaßstab, wenn auch - aus oben erwähnten Gründen - der Motorraum verschlossen bleiben muss. Die Detaillierung bewegt sich dennoch auf hohem Niveau und für alle Freunde dieses Maßstabes dürfte der 918 Spyder ein interessantes Modell sein.

Text & Fotos: Georg Hämel

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