Donnerstag, 5. Mai 2016
Der "Fetzenflieger" und weitere Raritäten: Die AutoCult-Neuheiten im Mai 2016
Die Auslieferung der dritten Neuheitenwelle für 2016 hat gerade begonnen, und schon überrascht uns AutoCult wieder mit sehr speziellen Modellen. Unser Star ist Otto Mathés „Fetzenflieger“, ein Eigenbau mit VW- und Porsche-Komponenten aus den frühen 50ern. Wie gewohnt zeigen die Fotos noch Handmuster!
Otto Mathé Fetzenflieger 1952
Aus verschiedenen Komponenten eines verunfallten Porsche Typ 64, einem einfachen Leiterrahmen sowie einem Porsche-Triebwerk baute der Österreicher Otto Mathé einen spektakulären Monoposto, der seinen Spitznamen wegen seiner rudimentären Karosserie und seiner erstaunlichen Performance bekam. Eine genaue Modellvorstellung folgt, wenn wir das Modell in Händen halten.
Intermeccanica Murena 429 GT 1969
Zwei amerikanische Autonarren suchten einen Kompromiss zwischen Porsche und Station Wagon, da sie auch mit Familie, Golfausrüstung oder ähnlich großem Gepäck schnell unterwegs sein wollten. Da sie auf dem Markt kein passendes Angebot fanden liessen sie sich von Frank Reisner, dem Boss von Intermeccanica, ein wahres Sportkombimonster bauen. Das Ford-V8-Triebwerk mit 7 Litern Hubraum und 360 PS sorgte für anständige Fahrleistungen, das spektakuläre Aussehen, die schiere Größe und die Luxusausstattung für großes Interesse in den USA, angeblich kamen spontan 200 Vorbestellungen zusammen. Gebaut wurden letztlich nur zehn Stück, und so gehört die Murena auch heute noch zu den bewunderten Raritäten auf jedem Concours d'Elegance.
Mercedes Benz C 111 Studie 1969 Bruno Sacco
"Eher unbekannt blieb eine Studie des damaligen MB-Designers Bruno Sacco, der Daimlers Wankelprojekt in eine eher modische, mehr italienisch anmutende Hülle verpacken wollte. Es blieb bei einem nicht fahrfähigen Mockup, das heute noch im Bestand von Mercedes existiert." So ist die offizielle Lesart.
Leider kam es ja nicht zu einer (Klein-)Serienfertigung dieses Wankelprojekts, wobei ich das bekannten Design als zeitloser empfinde, aber das ist Geschmackssache.
Unser Kollege Michael Watzke hat eifrig recherchiert, sein Fazit:
"Letztendlich komme ich zu dem Schluß, und das ist leider nur meine persönliche Vermutung, dass die Studie, ganz klar von Paul Bracq entworfen wurde, einen damals möglichen Nachfolger entweder des W121 BII (190SL) oder des W198 (300SL) zeigt, die dann später verworfen wurde. Jedenfalls gibt es keinen wirklichen Nachfolger weder des 190SL, noch des Flügeltürers 300SL. Die SL-Reihe wurde dann ab 1963 vom W113 (230/250/280SL) fortgeführt.
Zeitlich passt das für mich auch, wenn man sich die doch recht barocke, mit einem amerikanisch-italienischem Touch entworfene Form der Karosserie ansieht. Ich denke, daß die Studie Ende der 50er entworfen wurde, danach das 1:1-Holzmodell gebaut wurde und das Projekt 1965 in der Schublade verschwand."
Für den Sternesammler ist die Studie so oder so sicherlich ein Blickfang für die Vitrine.
Citroen 350 Belphégor Guiniard Feuerwehr 1966
Ein typischer Feuerwehrgerätewagen unserer französischen Nachbarn, diese Citroen-LKW-Reihe fällt vor allem durch ihre zusätzlichen Scheiben auf Höhe des Fussraumes auf, das sollte die Übersichtlichkeit beim Rangieren erhöhen.
Mit den Modellen dürfte Ende Mai/Anfang Juni zu rechnen sein, wir danken AutoCult für die Fotos und Informationen.
Bericht: Rudi Seidel