Freitag, 30. Januar 2015

Spielwarenmesse 2015 - AUTOart, 1:18

Bei AUTOart brechen neue Zeiten an. Jahrelang hielt man im High-End-Segment des Modellautosektors die Diecast-Fahne hoch, auch wenn andere Firmen mehr und mehr auf alternative Werkstoffe setzten - sei es, aufgrund der sinkenden Stückzahlen, sei es, um steigende Produktionskosten zu bekämpfen. Hinter den Kulissen war man allerdings auch bei AUTOart sehr aktiv und so zeigte man in Nürnberg die ersten Modelle, die im neuen "Composite"-Verfahren entstanden sind. Unter dieser Bezeichnung laufen bei AUTOart Modelle mit ABS-Kunststoffkarosserie und Diecast-Chassis für die nötige Stabilität. Mit diesem Verfahren möchte man extrem feine Gravuren und Konturen in Verbindung mit sehr feinen Spaltmaßen erreichen, weil der Werkstoff deutlich feineres Arbeiten zulässt, als Metall. Wenn man sich nun vor Augen führt, dass AUTOart traditionell die besten Spaltmaße auf dem Modellsektor bietet, dann darf man gespannt sein, welche Qualität die Chinesen nun in Kunststoff bieten können.

Als erstes Modell aus dem neuen Material steht der Aston Martin Vantage V12 GT3 an, dessen erste Variante demnächst zur Auslieferung kommt (eine Besprechung ist bei uns schon in Vorbereitung). Als weiteres Motorsportmodell wird der Lamborghini Gallardo GT3 folgen, beide Modelle verfügen über öffnende Türen, aber keine Motordetails. Sowohl Aston Martin als auch Lamborghini kommen in mehreren Farbversionen, aber leider noch nicht in einer echten Rennversion, was ich sehr bedaure. Ein weiteres Modell dieser neuen Serie ist der Alfa Romeo 4C, der in Weiß in Nürnberg stand und ebenfalls eine sehr gute Figur machte. Der Alfa besitzt zusätzlich eine gelungene Motornachbildung und natürlich eine öffnende Motorhaube.

Komplett neu angekündigt wurde der Lamborghini Huracán, den AUTOart ebenfalls als Composite-Modell produziert. In Nürnberg stand noch ein recht frühes Muster, das aber schon perfekte Formen und feine Spaltmaße zeigte. Gerade bei den flächigen Formen des Lamborghini kann der neue Werkstoff seine Vorteile voll ausspielen. Hier lassen sich alle Türen und Hauben öffnen. Am Motor versucht man, das spezielle Verbundmaterial des Vorbildes nachzuahmen, momentan sieht es aber noch ein wenig so aus, als wäre in der Produktion etwas Milch ausgelaufen. Da wird man bis zum Serienanlauf noch nacharbeiten. Auch der McLaren P1 kommt als Composite-Modell und zeigt alle Technikdetails. Ein weiterer moderner Supersportwagen steht mit dem BAC Mono in den Startlöchern, ein faszinierendes, aber sehr exotisches Modell. Alle Fans des Playstation-Klassikers "Gran Turismo 6" werden sich vielleicht über die neueste Version des virtuellen Red Bull-Rennboliden freuen, der Red Bull X2014 trägt natürlich noch den Fahrernamen "Sebastian Vettel" auf der außergewöhnlichen Karosserie (wenn man das so nennen darf).

Einen wild geformten Boliden mit "Red Bull"-Logos bewegte Sebastien Loeb 2013 in Rekordzeit am Pikes Peak, den siegreichen Peugeot 208 T16 wird AUTOart nun in 1:18 bringen. Das Composite-Modell verfügt über öffnende Türen und wirkte schon recht fortgeschritten. Auf ein ganz neues Gebiet bewegt man sich mit dem Lotus Honda 99T, mit dessen Vorbild Ayrton Senna 1987 den GP Monaco gewann. Auch dieses Modell wird im neuen Composite-Verfahren produziert und verfügt über ein abnehmbares Karosserie-Oberteil. Die Chassisdetails sind schon beim Messemuster aus der Vorserie fantastisch, ein komplett verkabelter Motor, fein nachgebildete Kohlefaserstruktur und ein schönes Cockpit sorgen schon für Freude. Allerdings sollte man bei den Sicherheitsgurten noch einmal dringend tätig werden.

Aber das "traditionelle" Diecast-Modell hat bei AUTOart natürlich auch noch seinen Raum. Nachdem man in den letzten Jahren primär auf Supersportwagen setzte, freut mich besonders, dass in diesem Jahr mit dem Aston Martin V8 Vantage aus dem Jahr 1985 endlich wieder einen Klassiker ins Programm nimmt - wenn auch einen noch recht jungen. Das Messemuster braucht noch etwas Feinschliff, sieht aber schon sehr gut aus. Der Achtzylindermotor gefällt mit feinen Details und das Interieur trifft das luxuriöse Ambiente des Vorbildes schon ganz gut. Einen japanischen Klassiker nimmt sich AUTOart mit dem Nissan Fairlady Z von 1969 vor, meiner Meinung nach eines der schönsten japanischen Autos überhaupt. Das erste Muster sah vielversprechend aus, hoffentlich müssen wir nicht allzu lange auf die Serienversion warten - nicht so, wie z.B. auf den Porsche 993, den wir schon auf mehreren Messen in Nürnberg gesehen haben. Das diesjährige Muster war immerhin neu und zeigte, dass man weiterhin am Modell arbeitet. Auch als Diecast-Modell kommt der fein detaillierte McLaren MP4-12C GT3, der schon als Messemuster wirklich begeistern konnte. Neu angekündigt ist der Lancia Delta S4, die Straßenvariante des legendären Rallyeboliden. Natürlich wird es auch hier eine detaillierte Motornachbildung unter der riesigen Haube geben. Die Chevrolet Corvette von 1959 hingegen ist schon vor Jahren angekündigt worden und man rechnete schon fast damit, dass sie nie kommen würde - jetzt stand sie als serienreifes Muster auf der Messe. AUTOart ist immer für eine Überraschung gut!

Eine Überraschung ist auch der Nissan Skyline KPGC10, den AUTOart als Straßen- und Rennvariante plant und in Nürnberg als Muster vorstellte. Sicher nicht nur für den asiatischen Markt ein interessantes Modell mit feinen Motornachbildungen. Aus der Anfangszeit der Marke AUTOart ist der Subaru Impreza 22B bereits bekannt, nun wird es eine "Upgrade"-Version mit feineren Details geben, die sicher ebenfalls viele Fans finden wird. Zuletzt soll der Mazda RX-7 aus dem Anime-Streifen "Initial D" erwähnt werden, der perfekt zum bekannten Toyota Trueno AE86 passt. Für Sammler von Filmmodellen ist natürlich auch die "Black Beauty" von Superheld "The Green Hornet" von Interesse. Das riesige Modell mit zahlreichen vorbildgerechten Gimmicks bildet das Auto aus der klassischen Fernsehserie mit Bruce Lee nach, nicht den Wagen aus der misslungenen Neuauflage. Ein faszinierendes Gerät!

Von vielen anderen Neuankündigungen, wie z.B. Fiat Abarth TCR 1000, Maserati Quattroporte GTS oder Mercedes AMG G63 6x6 waren leider noch keine Muster zu sehen. Dafür gab es ein Wiedersehen mit Porsche 911 GT1 von 1997 und Lamborghini Countach 25th Anniversary. Neu war auch das Muster von Henri Toivonens Lancia Delta S4 aus der Rallye Korsika - ein Vorbild mit bekanntermaßen furchtbarer Geschichte.

Text & Fotos: Georg Hämel

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