Freitag, 30. Januar 2015
Spielwarenmesse 2015 - CMC, 1:18
"20 Jahre CMC" gab es in diesem Jahr in Nürnberg zu feiern, herzliche Glückwünsche an eine Firma, die den Modellautomarkt wie kaum eine andere mit faszinierenden, hochfeinen Modellen bereichert hat. Für das
Jubiläumsjahr hat man ein äußerst interessantes Neuheitenpaket geschnürt, das insbesondere die Sammler von Vorkriegsautomobilen erfreuen wird.
Aus dem vergangenen Jahr fehlt noch die Topneuheit in 1:18, der Aston Martin DB4 GT Zagato, der nun in seiner grünen "Standardvariante" ausgeliefert wird. Wie nicht anders zu erwarten, stellt CMC dem Aston in diesem Jahr mehrere Farbvarianten zur Seite, darunter dürfte die Version aus den 24 Stunden von Le Mans 1961 sicher die interessanteste sein. Das cremeweiß lackierte Vorbild erreichte in Le Mans nicht das Ziel, als Modell wird es auf 2.500 Exemplare limitiert und hat natürlich eine geänderte Frontpartie mit einem schmäleren Grill und Zusatzscheinwerfern. Eine weitere limitierte Variante erscheint in kräftigem Blau mit weißen Startnummernfeldern, quasi kurz vor dem Renneinsatz. Diese Version wird auf 1.000 Modelle limitiert erscheinen, auf die gleiche Stückzahl wird der rote DB4 GT Zagato beschränkt. Diese Version trägt durch ihre Farbe der italienischen Herkunft seiner Karosserie Rechnung.
Die Top-Neuheit für dieses Jahr dürfte aber der Alfa Romeo 6C 1750 sein, der unlimitiert in schlichtem Rot erscheint. Diese Variante bildet den Wagen nach, der im "Museo Storico Alfa Romeo" in Arese steht. Auf 1.000 Exemplare limitiert wird es eine unlackierte Variante in "nacktem Metall" geben, die einen sehr guten Eindruck von der unglaublichen Filigranität dieses Modelles gibt. Man beachte den Motor, die hauchdünne Motorhaube und die Details des schmalen Cockpits! Als zweite limitierte Variante erscheint der Alfa als Siegerwagen der Mille Miglia 1930, Tazio Nuvolari und Giovanni Battista Guidotti errangen damals den Sieg in ihrem 6C mit der Startnummer 84. Das dunkle Rot ist vorbildgerecht und steht dem Modell sehr gut. Bis zur Auslieferung werden einige Details noch geändert, unter anderem wird er die korrekte Flagge mit Wappen auf der Motorhaube erhalten. Ein absolutes Spitzenmodell, auf das man sich schon jetzt freuen kann!
Die weiteren Formneuheiten für 2015 waren noch nicht als Muster zu sehen. Der Mercedes-Benz LO 2750 LKW, den das Mercedes-Rennteam für den Transport der Silberpfeile benutzte, wird die perfekte Ergänzung für die wunderbaren CMC-Modelle dieser legendären Rennboliden werden. Hoffentlich wird er noch in diesem Jahr zur Auslieferung kommen. Bei der zweiten Formneuheit ist eher eine Auslieferung 2016 zu erwarten. Das Talbot Lago "Teardrop"-Coupé mit Figoni & Falaschi-Karosserie ist ein traumhaftes Vorbild und alles andere als ein adäquates Traummodell dieses Vorbildes von CMC würde uns schwer verwundern! Man darf gespannt sein.
Im vergangenen Jahr hatte CMC bereits eine Neuauflage des Mercedes-Benz Renntransporters aus dem Jahr 1954 angekündigt, jetzt wird er ausgeliefert werden. Allerdings ist das neue "Blaue Wunder" mehr als nur eine Neuauflage, weil man einige Details vorbildgerecht verändert hat, um näher an den Ursprungszustand des Renntransporters zu kommen, während die erste Version des Modelles auf der Rekonstruktion des Mercedes-Museums basierte. Eine Neuauflage erscheint auch mit dem Maserati Tipo 61 Birdcage in der Siegervariante des 1000 km Rennens vom Nürburgring. Stirling Moss und Dan Gurney steuerten den leichtgewichtigen Sportwagen damals zum Sieg, das Modell ist bekannt und bekanntermaßen sensationell gelungen. Eine limitierte Variante ist hingegen der Birdcage aus dem Grand Prix von Cuba 1960, den seinerzeit Stirling Moss gewinnen konnte. 1.500 Exemplare des Modelles sollen entstehen. Zusätzlich wird auch der Motor des Maserati als Einzelmodell erscheinen.
Das CMC-Firmenjubiläum wird mit zwei besonderen Modellen gefeiert. Der Mercedes-Benz W25 erscheint als Siegerfahrzeug des Eifelrennens 1934 von Manfred von Brauchitsch, allerdings im Zustand, wie das Vorbild nach dem Rennen ausgesehen haben dürfte. Die Runden auf dem Nürburgring haben Staub auf dem Wagen hinterlassen, Öl- und Treibstoffspuren sind zu finden und am Heck haben sich die Abgase in schwarzen Flecken niedergeschlagen. Schon am Messemuster sah die Verschmutzung sehr realistisch aus. Ebenso verfährt man mit dem Maserati 250 F, dessen Vorbild mit Juan Manuel Fangio am Steuer 1957 den GP Frankreich gewann. Hier bildet CMC sogar die eingedrückte Schnauze des Maserati nach und auch hier fällt die Verschmutzung sehr realistisch aus. Nur das Lackfinish ist noch etwas zu hochglänzend, das soll aber noch besser werden. Beide Modelle werden auf 1.000 Exemplare limitiert, kommen mit einer Präsentationsplatte und werden zu einem äußerst günstigen Kurs von gerade einmal 250 EUR angeboten. Der Run dürfte gewaltig werden!
Im Maßstab 1:12 geht der schon länger angekündigte Auto Union Typ C seiner Vollendung entgegen. Die Startnummer wurde noch einmal geändert, das Modell bildet nun Bernd Rosemeyers Siegerwagen aus dem Eifelrennen 1936 nach. Die Karosserie baut CMC aus Kupfer und erreicht damit extrem dünne, aber sehr stabile Teile, die auch noch sehr leicht sind. Die Details von Motor, Cockpit und Kühlerbereich sind atemberaubend, ein rundum beeindruckendes Stück Modelltechnik, das gerade einmal in 300 Exemplaren entstehen wird. Knapp 2.750 EUR werden dann an der Kasse fällig, aber für dieses Kunstwerk ist das absolut gerechtfertigt.
Als Neuankündigung für den Großmaßstab gibt es das Alfa Romeo 8C 2900B Speciale Touring Coupé, das ja in 1:18 im vergangenen Jahr schon für Furore sorgen konnte. In 1:12 trägt das elegante Einzelstück bei CMC eine Resinekarosserie, aber dennoch werden Türen, "Kofferraum" und Motorhaube zu öffnen sein - und die Detaillierung, wie gewohnt, fantastisch. Auch von diesem Prachtstück sollen nur 300 Exemplare entstehen, knapp 2.500 EUR wird der Alfa-Fan sich für das Modell beiseite legen müssen.
Text & Fotos: Georg Hämel
