Mittwoch, 2. April 2014

Neues aus der Figurenmanufaktur

Die Figurenmanufaktur hat Ende März ihre Messeneuheiten ausgeliefert und sorgt mit neuen, schön gestalteten Figuren weiter für Leben in den Sammlervitrinen. Ganz neu ist die erste Figur im Maßstab 1:32, ein Bauer, der sich natürlich in erster Linie an die zahlreichen Sammler von Landwirtschaftsmodellen in dieser Größe richtet. Qualitativ steht der Landwirt den bekannten Modellen in 1:18 und 1:43 in Nichts nach, die Bemalung ist sauber ausgeführt und die Proportionen und Körperhaltung fallen sehr realistisch aus.

Aber auch im Maßstab 1:18 sind neue Figuren erschienen. Mit einer elegant gekleideten Dame der Nachkriegszeit samt Pudel erinnert die Figurenmanufaktur an ein mysteriöses Verbrechen der fünfziger Jahre, denn die Figur ahmt in Kleidung und Körperhaltung ein Foto der Frankfurter Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt nach, deren Tod 1957 bis heute unaufgeklärt ist. Das passende Modell wäre hier natürlich ein Mercedes 190 SL, aber man kann die Figur natürlich auch einfach als eine anonyme Dame nehmen, passend zum Stil der 50er in Nachkriegsdeutschland. Die Figur gefällt mit realistischem Faltenwurf und guten Schattierungen, der Pudel, für dessen Leine der Sammler selbst sorgen muss, ist allerliebst geworden. Neu ist auch ein Feuerwehrmann der 60er/70er Jahre, der perfekt zu den vielen neuen Feuerwehrmodellen in 1:18 von Schuco oder Minichamps passt. Auch hier brilliert die Figurenmanufaktur mit realistischer Pose und korrekten Proportionen - so sind die Größenverhältnisse bei menschlichen Körpern, liebe russische Hersteller sündhaft teurer Resinefiguren! Schön auch die Details der Ausrüstung und in Sachen Sauberkeit der Bemalung der Feinheiten an der Kleidung haben die Figurenmanufaktur-Experten weitere Fortschritte gemacht.

Schlicht "Erich" heißt eine Figur, die in ihrer Haltung unmissverständlich an den langjährigen Staatsratsvorsitzenden der DDR erinnert. Passend zum großen Angebot an Modellen nach Ost-Vorbildern hat man den seinerzeit mächtigsten Mann der kommunistischen Parteidiktatur in einer klassenkämpferischen Pose nachgebildet. Der Figur ist eine gewisse Ähnlichkeit nicht abzusprechen, schwierig ist natürlich immer die Darstellung von Brillen, aber die jetzt ausgelieferte Lösung ist deutlich besser, als die aufgemalten Augen beim Messemuster - das war ein bisschen "spooky". Einen Star des deutschen Vorkriegsrennsports bildet die Figur von "Rudolf C." nach, ohne Frage an den großen Rudolf Caracciola angelehnt und diesem durchaus auch sehr ähnlich. Einmal mehr ist die fantastische Körperhaltung zu erwähnen und mir gefällt auch die schattierte Bemalung des Overalls ganz ausgezeichnet.

Einen viel zu früh verstorbenen Rennfahrerhelden der Bundesrepublik bildet hingegen die Figur eines Rennfahrers mit Helm unter dem Arm (natürlich mit dem Wappen der Scuderia Colonia) und dynamischem Schritt hin zu seinem Renngerät nach. Auch hier ist das historische Vorbild gut zu erkennen und die Details wissen zu gefallen. Im modernen Rennsport sind wir dann mit der Figur eines Gridgirls angekommen, das zu den modernen Motorsportboliden perfekt passt. Um keine bestimmte Rennserie oder kein bestimmtes Modell vorzugeben, hat man die Tafel neutral gelassen - eine gute Idee, da kann somit jeder Sammler selbst für die entsprechende Beschriftung sorgen. Nur der Stab, an dem das Schild montiert ist, dürfte eigentlich länger ausfallen und bis zum Boden reichen. Die Haltung ist auch hier perfekt, die Haare sind gut getroffen. Schöne Figuren, gute Ideen - die Figurenmanufaktur ist eine große Bereicherung für den Modellmarkt!

Text & Fotos: Georg Hämel

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