Sonntag, 3. Februar 2013

Spielwarenmesse 2013 - Ottomobile / GT Spirit

Ottomobile ist immer für Überraschungen gut, denn die abwechslungsreiche Modellpolitik der Franzosen sorgt für ein attraktives Neuheitenprogramm mit Modellen, mit denen so mancher nicht gerechnet hätte. So finden sich auch in den ersten Ankündigungen für 2013 zahlreiche Fahrzeuge, die ich nicht unbedingt in 1:18 erwartet hätte.

Star der Otto-News für 2013 dürfte aber ein Modell sein, dass für viele Sammler längst überfällig ist. Mit dem Audi Sport quattro S1 wird endlich einer der spektakulärsten Rallyesportler aller Zeiten in die Sammlervitrinen einziehen können. Das silberne Messemuster muss zwar noch die Abnahme von Audi bestehen, aber angesichts der perfekten Proportionen und tollen Details dürfte das nur Formsache sein. Natürlich wird der S1 im Maßstab 1:18 letztendlich Rallye-"Kriegsbemalung" tragen. Eine Nummer größer wird es Walter Röhrls Pikes Peak Siegerwagen in 1:12 geben, das Messemuster war zwar auf dem Weg aus China seines Frontflügels verlustig gegangen, konnte ansonsten aber mit fantastischen Details und seiner schieren Größe beeindrucken. Auch da muss Audi noch sein Ja-Wort geben, aber Sorgen dürften sich die Otto-Modelleure angesichts der Qualitäten nicht machen.

Ansonsten bietet das Otto-Programm für 2013 den üblichen gesunden Mix aus ausgefallenen Ideen und längst fälligen Alltagsautos. So ist es doch erstaunlich, dass erst jetzt ein Hersteller auf die Idee kommt, einen normalen BMW 3er der Baureihe E30 auf den Markt zu bringen! Ein rundum überzeugendes Modell, das schon im März kommen soll. Bei Otto ist die Vorbestellung bereits möglich. Dasselbe gilt für den Simca 1100, ein echter Alltagsklassiker der siebziger Jahre, der auch auf deutschen Straßen nicht ungewöhnlich war. Auch der wird in diesem Jahr bei Otto zu finden sein.

Die BMW-Fans dürfen sich hingegen auch noch auf den BMW M5 der Baureihe E34 freuen. Im zeitgenössischen Violett-Metallic gehalten schließt dieses Modell eine weitere Lücke auf dem Markt und dürfte reißenden Absatz finden. Ebenfalls gezeigt wurde eine neue Farbvariante des gelungenen M5 E39. Die Audi-Fans werden, neben dem S1, noch mit einem neuen Modell des Audi S3 bedacht, der in Blau erscheinen wird. Im VW-Konzern sind ebenfalls die Vorbilder von VW Caddy und VW Golf GTI W12 zu finden. Der Caddy-Pickup wie auch die überbreite Golf-Studie vom Wörthersee müssen noch bei den strengen VW-Designwächtern Gnade finden, aber dann sind sie reif für die Auslieferung im Laufe des Jahres.

Dieselbe Hürde, nur bei Ford, steht auch dem Escort RS Turbo bevor, der in elegantem Weiß auf der Messe stand. Auch dieses Modell gefiel aber bereits durch seine perfekte Karosserielinie - wie bei Otto üblich. Den frankophilen Modellfans dürfte Otto eher mit Modellen wie dem Peugeot Turbo oder dem Talbot Samba Rallye eine Freude machen - auch hier stellt sich die Frage, wer jemals mit einem 1:18-Modell dieser Typen gerechnet hätte - und dann auch noch in dieser Qualität! Mein klarer Favorit ist aber der hinreißende Renault 4CV aus den 24 Stunden von Le Mans 1951, der mit Francois Landon und André Briat am Steuer den 24. Rang belegte und seine Klasse gewann. Ein Traum! Fein detailiert bis hin zu den gewichtsoptimierten Sitzen aus Rohrrahmen und dazwischen gespannten Holzbrettern!

Ein äußerst elegantes Vorbild hat hingegen das von Pininfarina gezeichnete Peugeot 406 Coupé, das es im Laufe des Jahres bei Otto geben wird. Weniger elegant fällt der Citroen Xantia aus, der aber in der Szene viele Fans hat. Da kann Otto mit seinem Modell sicherlich punkten. Viele Fans haben natürlich auch die verschiedenen Generationen der Alpines von Renault, da kommen in diesem Jahr eine schöne Alpine A110 in elegantem Grünmetallic und, als Krönung, eine gewaltige Alpine A310 in 1:12, bei der das reine Gewicht schon so manche Vitrine an die Belastungsgrenze bringen dürfte. Zuletzt soll auch noch die neue Farbvariante des MG Metro 6R4 von Tony Pond erwähnt werden, die trotz der neuen Konkurrenz von Sunstar sicherlich in so mancher Rallye-Sammlung einziehen dürfte.

Eine komplett neue Marke stellte sich in Nürnberg mit dem Label "GT Spirit" vor. Unter diesem Namen will man Sportwagenmodelle anbieten, die aber anders als bei Ottomobile üblich, nur über den Fachhandel bezogen werden können. Die Modelle werden ebenfalls aus Resine produziert und verfügen über keinerlei öffnende Teile, werden aber mit zahlreichen Ätzteilen und Teppichnachbildung im Innenraum noch hochwertiger ausgestattet, als die Otto-Modelle. Der Preis wird dementsprechend höher liegen, im Handel dürften sie um die 100 EUR kosten. Die Erstlingswerke bilden dabei ausschließlich Porsche-Typen nach, für die weitere Zukunft sind aber auch andere Hersteller in Planung.

Mit dem Porsche 944 S Cabriolet in 1:18 schließt man eine Lücke in so mancher Sammlung. In zwei Farben wird der offene Sportwagen erhältlich sein, wie auch alle GT Spirit-Modelle direkt in zwei Varianten kommen sollen. Mein Favorit ist dabei der Porsche 911 Targa mit Kunststoff-Heckscheibe, der einfach perfekt proportioniert ist und in seinen Farbvarianten den automobilen Geist der sechziger Jahre wieder erleben lässt. Besonders die Darstellung des Targa-Bügels kann hier gefallen. Als weitere Modelle stehen der Porsche 964 RS 3.8 und der 993 RS Clubsport an, beides eher wilde Vertreter der Elfer-Reihe - beides tolle Modelle, die in dieser Qualität sicher auf dem Markt für Furore sorgen dürften.

Abschließend sei noch die erste GT Spirit-Großtat in 1:12 erwähnt. Der Porsche 911 Carrera RS kommt als Modell in dieser Baugröße und kann rundum begeistern. Perfekte Formen (nicht leicht, bei einem Elfer) und tolle Details könnten hier so manchen Porsche-Fan in Versuchung bringen. Man darf gespannt sein, mit welchen Typen uns dieses Label zukünftig begeistern wird!

Text und Fotos: Georg Hämel

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