Samstag, 4. Februar 2012

Spielwarenmesse 2012 - AutoArt

Bei AutoArt widmet man sich offensichtlich mit Nachdruck der Aufgabe, die Exponate des Alfa-Romeo-Museums zu miniaturisieren. Nach Alfa Romeo Montreal, TZ und dem im letzten Jahr gezeigten TZ2 waren wieder verschiedene Alfa die Stars auf dem Messestand. So bringt man mit dem  Alfa Romeo 155 V6 TI das DTM-Meisterauto der Saison 1993. Nicola Larini bügelte mit dem allradgetriebenen Boliden damals die gesamte Konkurrenz, besonders die  Läufe auf der Nürburgring-Nordschleife sind denkwürdig, bei denen er zweimal den "König des Nürburgrings" schlagen konnte. Das Modell bietet Details vom Allerfeinsten und lässt durch die aufwändige Ausführung das alte UT-Modell des gleichen Typs vergessen. Noch eine Spur aufwändiger inszeniert AutoArt den Alfa Romeo 33 TT 12, der seinerzeit mit Henri Pescarolo und Derek Bell in Brands Hatch siegreich war. Die Darstellung des Leichtmetallchassis, die Motordetails und die komplette Renntechnik liegen schon beim Vorserienmuster auf allerhöchstem Niveau, es ist zu befürchten, dass diese Pracht auch einen gewissen Preis haben wird.

Den Alfa Romeo Tipo 33 Stradale Prototyp haben wir ja schon im vergangenen Jahr in Essen bewundern können, jetzt soll er auch endlich im Laufe des Jahres zur Auslieferung kommen. Die Wiedergabe der Karosserie ist einfach traumhaft und unter dem Modell-Blech schlummert natürlich die detailierte Technik des herrlichen Sportwagens. Der mächtige, rennsporterprobte Achtzylinder glänzt mit Verkabelung und umfangreicher Ausstattung. Bleibt nur zu hoffen, dass wir dieses Schmuckstück auch bald käuflich erwerben können.

Das Jubiläumsjahr des Jaguar E-Types hat man leider verpasst, aber hoffentlich ist es dann in diesem Jahr mit der Auslieferung des E-Type der ersten Serie soweit. Die Muster wirkten schon weit fortgeschritten und zeigten einmal mehr, wie sehr ein wirklich gutes Modell dieses Klassikers auf dem Markt fehlt. Die Details sind erstklassig, der Motor schon dargestellt, die Karosserielinie sowohl von Coupé als auch vom Roadster sitzen einfach perfekt. Nur die Räder wirken auf uns etwas unterdimensioniert, aber bis zur Auslieferung werden noch einige Anpassungen vorgenommen.

Wie in den vergangenen Jahren spielt auch 2012 Lamborghini eine große Rolle im AutoArt-Programm. Der neue Aventador darf natürlich nicht fehlen und schon das Messemuster lässt erwarten, dass hier der beste Aventador in 1:18 in der Mache ist. Für alle 1:43-Fans wird es den neuen Lambo auch in der aufwändigen "Signature"-Serie mit öffnenden Türen und Hauben geben, ein frühes Muster gab es schon in Nürnberg etwas versteckt zu sehen. Murcielago LP640 und Reventon kommen in weiteren Farbversionen und die im vergangenen Jahr erstmals versprochenen frühen Countach gehen nun auch der Serienreife entgegen. Auch die aktuelle Version des Lamborghini Gallardo Superleggera wird erscheinen und wirkte bereits weitgehend vollendet.

Der Welt der Supersportwagen will man sich auch mit weiteren Modellen widmen. Der Pagani Zonda R kommt in seiner Nürburgring-Rekordversion und später soll auch der aktuelle Pagani Huayra folgen. Von diesem Modell war aber noch kein Muster zu sehen, ebenso wie von Koenigsegg Agera und McLaren MP4-12. Da scheinen wir noch etwas warten zu müssen. Wesentlich näher an der Fertigstellung scheinen hingegen die angekündigten Aston Martin V12 Vantage und Rapide zu sein. Beide gab es als Vorserienmuster zu sehen, nur die noch nicht optimalen Spaltmaße werden noch verbessert werden, bevor die schicken Briten im Laufe des Jahres in den Handel kommen.

Aus deutschen Landen kommt der 1955er VW Käfer, bei dem die Karosseriewiedergabe ausgesprochen gelungen wirkte. Ein wirklich hochwertiges Modell dieser Käfergeneration hat bislang in 1:18 gefehlt, AutoArt wird diese Lücke also bald füllen können. Zudem besteht Hoffnung, dass auch der Porsche Spyder aus der Carrera Panamericana endlich im Handel eintrifft - er war ja schon vor geraumer Zeit erstmals als Muster zu sehen. Aber auch der Porsche 804 Formel 1 geht endlich der Auslieferung entgegen, neu ist dabei eine Version mit Fahrerfigur, die an Dan Gurneys Sieg im GP Frankreich erinnert.

Eine weitere Marktlücke bei den amerikanischen Sportwagen wird mit der detailierten 1986er Corvette gefüllt. Die Fans japanischer Automobile werden mit der GT-Rennversion des Nissan GT-R bedient, die auch weitgehend vollendet scheint, der Mazda 787 B Le Mans Sieger ist als Wiederauflage bereits auf dem Weg zu den Händlern.  Nur ein sehr frühes Muster in vergrößertem Maßstab  war in den Tiefen des AutoArt-Standes vom Lancia Delta S4 zu entdecken, den man in 1:18 bringen möchte. Es ist aber zu befürchten, dass dieses Modell noch etwas auf sich warten lassen wird.

Text und Fotos: Georg Hämel

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